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Die Galerie Barbara Weiss freut sich, in der kommenden Einzelausstellung der türkischen Künstlerin Ayşe Erkmen (*1949) ein Ensemble jüngst entstandener Bronzeskulpturen zu zeigen. Die Skulpturen sind über den gesamten schwarzen Industrieparkettboden der Galerie in einem offenen Arrangement verteilt. Eine jede ist farbig leuchtend patiniert, in individuell hügelartiger Form gehalten und zeichnet sich kontrastreich von ihrem Untergrund ab. Die Titel der Skulpturen setzten sich aus einer von der Künstlerin ausgewählten Farbe aus dem Pantone Farbsystem und dem Satz „not the color it is“ zusammen. Dieser nimmt Bezug auf den Farbentstehungsprozess, wobei die Bronze unterschiedliche Kolorierungen durchläuft und die endgültige Farbe bis zur Fertigstellung im Ungewissen bleibt. Somit steht jede Bronze zunächst farblich für sich und wird doch durch den allen gemeinsamen Teil des Titels als ein Ensemble zusammen gehalten.

Des Weiteren zeigt Ayşe Erkmen einen Film, der sich einem der Orte - einem Säurebecken - des Herstellungsprozesses der Bronzen widmet. Langsam wiegt sich die bunte Flüssigkeit von einem Bildrand zum anderen, die sich in der Säure reflektierenden Neonröhren lassen den industriellen Raum dahinter nur erahnen. Erkmen schafft hiermit ein abstraktes Bild und spielt mit dem Raum zwischen gewöhnlichen technischen Prozessen und der Kunst.

In den letzten 20 Jahren ist Ayşe Erkmen besonders durch ihre raumgreifenden und ortsspezifischen Werke bekannt geworden. Ihre Arbeit wird durch visuelle Klarheit und eine Sensibilität gegenüber vorhandenen Bedingungen charakterisiert. Die Künstlerin verwendet hierfür Farbe, Form und Klang, um Fragen zur Wahrnehmung und Erfahrung nachzugehen und zu betonen. Häufig stellen Erkmens Installationen eine soziale, architektonische oder politische Antwort auf einen bereits vorhandenen Kontext dar.

Ayşe Erkmens Werk wurde in zahlreichen Einzelausstellungen in renommierten Institutionen gezeigt, u.a. The Barbican, London (2013); Türkischer Pavillon auf der 54. Venedig Biennale (2011); Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin (2008); Sculpture Center, New York (2005); Kunstmuseum St. Gallen (2003). Gegenwärtig sind eine Vielzahl neuer Werke in einer Einzelausstellung im SMAK, Ghent zu sehen und eine neue Installation wurde im Contemporary Austin präsentiert.