Wilhelm Hack-Museum, Ludwigshafen

Wilhelm-Hack-Museum & Rudolf-Scharpf-Galerie | Berliner Straße 23
67059 Ludwigshafen

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Der 1955 in Zürich geborene und in der Schweiz lebende Künstler Beat Zoderer ist Garant für eine unermüdliche Phantasie und Virtuosität im Umgang mit verschiedenen Materialien. Seine Bilder, Bildobjekte, Zeichnungen, Skulpturen und Rauminstallationen befassen sich mit der ungegenständlichen Formensprache der konkreten Kunst und den Gegenständen der Alltagswelt. Durch die Verwendung von farbigen Gummiringen, Heftern, Aktenordnern, zahlreichen Resthölzern, Papierresten, Leinwandstücken, Stahlblechstreifen, Schaumgummistreifen, Klebebändern, gestanztem Milimeterpapier und – für Künstler eher ungewöhnliche - Farbstoffen wie Rotwein und Nagellack So zögert er bspw. nicht, aus vier raffiniert ineinandergeschachtelten Aktenordnern ein Quadrat zu zaubern, dies als Bildobjekt an die Wand zu hängen und davon eine ganze Serie in verschiedenen Farben zu erstellen. Oder er befestigt unterschiedlich große und verschieden farbige Gummiringe auf die Leinwand, die sich zu einem lebendigen Kreisbild formieren. Zoderer schafft so eine Malerei ohne Malerei.

Seine Kunst, die er aus farbigen Alltagsgegenständen entwickelt, verzaubert und erfreut jeden Betrachter, denn sie ist humorvoll, sie geht respektvoll und zugleich ironisch mit der Geschichte der konkret-konstruktiven Kunst um, sie verwendet Materialien, die jeder kennt, in einem ungewöhnlichen Zusammenhang, sie geht damit über Konventionen und Traditionen hinaus, hinterfragt den kunsthistorischen Zusammenhang von ready-mades seit Marcel Duchamp und regt zu einem neuen, anderen Wahrnehmen an. Schließlich besteht in all seinen Werken ein großer Aufforderungscharakter, der die Betrachter zum Nachahmen anregt. Die farbige Welt der Alltagsgegenstände animiert – nach der Betrachtung der Werke von Zoderer – zu eigenständigem künstlerischen Handeln.

Die Ausstellung im Wilhelm-Hack-Museum wird unter einem thematischen Leitfaden stehen. Beat Zoderer wird Werke zum Thema Linie zusammenstellen und eine große Installation in der Halle realisieren. Eine sogenannte Biegemaschine wir ein langes, rundes, schwarzes Stahlrohr von ca. 30 mm Durchmesser bis zu 200 Meter dehnen. Durch dieses Material und den Vorgang entsteht eine amorphe Linie, die sich durch die ganze Ausstellungshalle hindurchschlängelt und wie eine unendliche Möbiusschleife im Raum "durchmäandert" (Zoderer). Die Maschine bleibt in der Ausstellung stehen, um den Prozess der Dehnung nachvollziehen zu können. Zusätzlich zu der Installation werden Papierarbeiten, Objekte, Wollbilder, Stahlarbeiten mit Rundmetallen, Objekte und Skulpturen gezeigt, die sich auf die Linie und den Strich beziehen.

Pressetext

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Beat Zoderer "Die Linie und ihre Folgen"