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Helen Adkins: „Die Arbeiten von Beate Rothensee sind Malerei und Skulptur zugleich. Die Künstlerin bewegt sich zwischen Objekt und Metapher, sie ist auf der Suche nach dem Transzendenten, das Form und Materialität übersteigt. Die klassische Kunst, der goldene Schnitt, Literatur, Dichtung und Musik spielen eine große Rolle in der Inspiration zu ihrer Arbeit, die von einer Sehnsucht nach Ausgeglichenheit geprägt ist. Sie achtet auf Proportionen und untersucht komplementäre Gegensätze wie schwarz-weiß, vertikal-horizontal, Rast und Unruhe, Ende und Neuanfang. Wenn sie oft tragische Inhalte behandelt, gibt es meist einen augenzwinkernden Ausweg, der zum Lachen bringen kann: sie beleuchtet die Freude und den Schmerz im menschlichen Leben. Die Künstlerin lebt mit Zitaten von Goethe und Schiller, von Kleist und Kafka, Eichendorff und hier bei der Winterreise, Wilhelm Müller; diese begleiten sie wie gute Freunde durch ihre Gegenwart und ebenso macht sie sich Gedanken zu unserem kulturellen Gut und wie es heute damit bestellt ist. Beate Rothensee arbeitet seit zwei Jahren an Assoziationen mit Franz Schuberts Winterreise, einer der eindrücklichsten Kompositionen der Romantik. Das Werk basiert auf einem Liederzyklus von Wilhelm Müller. Schubert und Müller kannten sich nicht, aber der Komponist fühlte sich von dem Text so angesprochen, dass er ihn 1827, ein Jahr vor seinem Tod, vertont hat. Die 24 Lieder für Singstimme und Klavier kreisen um den existentiellen Schmerz, der beim Verlust einer Liebe entsteht.“