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Die Ausstellung zeigt Werke des tschechisch-jüdischen Künstlers und Karikaturisten Bedřich Fritta, die zwischen 1942-44 im Ghetto Theresienstadt entstandenen sind. Am 4. Dezember 1941 nach Theresienstadt deportiert, wurde Fritta zum Leiter eines Zeichenstudios der Jüdischen Selbstverwaltung. Bis zu zwanzig inhaftierte Künstler arbeiteten dort im Auftrag der SS. Sie mussten Baupläne, illustrierte Diagramme oder Statistiken zeichnen, die die Funktion hatten, das offizielle Bild vom reibungslosen Funktionieren des Ghettos zu stützten. Heimlich hielten die Künstler den realen Ghettoalltag fest. Im Oktober 1944 wurde Fritta nach Auschwitz deportiert, wo er wenig später an den Folgen einer Krankheit starb. Der Großteil seiner inoffiziellen Arbeiten, etwa einhundert Blätter, blieb in einem Versteck erhalten und ist heute im Besitz des Sohnes des Künstlers. Dieses Konvolut, großformatige Tuschezeichnungen und kleinere Skizzen, wird zum ersten Mal in seiner ganzen Breite zugänglich.

Bislang wurden Frittas Zeichnungen vor allem als zeithistorische Quelle gezeigt. Im Gegensatz dazu legt diese Ausstellung den Fokus auf die künstlerischen Mittel, mit denen Fritta den Ghettoalltag deutet und kommentiert, die Vielfalt seiner Bildsprache und die künstlerische Qualität der Blätter.

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Bedrich Fritta
Zeichnungen aus dem Ghetto Theresienstadt
Kurator: Denis Grünemeier