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Dies ist die erste große Einzelausstellung der Malerin Bénédicte Peyrat.

„Pegasus heißt das geflügelte Pferd. Es gehört den Musen und den Dichtern. Die Malerin Bénédicte Peyrat reitet nicht auf Pegasus und malt auch keine Musen. Bei ihr heißt es schlicht: „Ein Hase mit Flügeln ist ein anderes Tier“. Ölfarben und Acryl auf Leinwand, souverän gehandhabt, sind ihre Technik, Land und Leute ihr Thema. Sie sucht sich dafür robuste Modelle: Frauen, Kinder und allerlei Gerät. Tiere springen herum, und die Landschaft ist meist sommerlich warm, wasserreich mit Baum und Busch.

Eine Campinggesellschaft besonderer Art zeigt sich dem Betrachter, überwiegend in hellen Farben, aber auch vor dunklen theatralischen Hintergründen. Sie ist nicht in gebräuchlichen Wohnwagen und Datschen untergebracht, sondern hat ihr Lager im Freien. Dies ist wörtlich aufzufassen: keine verklärende Romantik, aber auch keine sozialkritischen Untertöne. Statt dessen das selbstbewußte Pathos einer emanzipierten Großfamilie mit speziellen Hobbys und gelegentlichen Halluzinationen. Um die Augen herum spielen sich kleine Sensationen ab. Dies deutet darauf hin, daß die paradiesischen Zustände des Landlebens längst vorüber sind. Die Blicke sind von heute, geradeso wie der Schrei des Fußballtrainers oder das beharrliche Schweigen der Kinder. In vielen kleinen gemalten Köpfen hat sich das Daseinsgefühl dieser Tage festgesetzt. Bis zum Platzen sind sie davon erfüllt. Es blitzt, quillt, schimmert und springt aus den Augen. Das ist die aufgewühlte Seite der menschlichen Natur im bukolischen Milieu, eine Feststellung, die auch den freundlichen Betrachter überraschen und beunruhigen kann. Bénédicte Peyrat, 1967 in Paris geboren, hat ihr künstlerisches Studium nach einem kurzen Aufenthalt an der „Ecole Nationale Supérieure des Beaux-Arts“ an der privaten „Académie de Port-Royal“ in der Klasse von Claude Schürr, Jean-Maxime Relange und Jean Marzelle absolviert. Nach verschiedenen Ausstellungen in Paris und außerhalb erhielt sie 2003 als erster französischer Künstler ein Jahresstipendium für das Künstlerhaus Schloß Balmoral in Bad Ems. 2004 war sie Stipendiatin im Herrenhaus Edenkoben. Seitdem lebt sie in Karlsruhe und Paris.“ (Klaus Gallwitz)

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Benedicte Peyrat
Der Lohn für Deine Faulheit