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Berlinde De Bruyckere. PEL / Becoming the figure
3. Juli 2022 – 8. Januar 2023

Berlinde De Bruyckere (*1964 lebt und arbeitet in Gent, Belgien) gehört zu den bedeutendsten internationalen Bildhauerinnen der Gegenwart. Die faszinierenden und zugleich aufwühlenden Skulpturen der Künstlerin gehen den Betrachtger*innen sprichwörtlich "uner die Haut".

In ihrem Schaffen spielt der Mensch mit seinen physischen und seelischen Verwundungen eine zentrale Rolle. Die 36 gezeigten Werke berühren uns in ihrer Verletzlichkeit und Melancholie, bewegen sich zwischen Vitalität und Tod, Harmonie und Deformation, Figürlichkeit und Abstraktion. Sie sind Zeugnisse sichtbarer und spürbarer Verwandlungs- prozesse menschlichen sowie tierischen Lebens. Dabei setzt sich die Künstlerin in ihrem Schaffen ausgiebig mit antiken Mythologien und christlichen Themen auseinan- der und adaptiert diese in die Gegenwart. Ganz im Sinne des Ausstellungstitels PEL/Becoming the figure nähert sie sich durch unterschiedliche Herangehensweisen dem Werden ihrer Skulpturen. Die Palette reicht dabei von der Hülle, die einen Körper formt, über dessen Fragmentierung bis hin zu ausge- formter Körperlichkeit. Die Darstellung der menschlichen Figur beruht bei De Bruyckere auf klassischen Gestaltungsprinzipien. Dabei spielt die Wahl des Materials Wachs, das malerisch von ihr bearbeitet wird, für die Realistik ihrer Skulpturen eine entscheidende Rolle. Oftmals stark deformiert verlangen sie den Rezipient*innen

"Die Haut umschließt die Seele"
Berlinde De Bruyckere

Eine besondere Bedeutung innerhalb des Werks von Berlinde Der entschleunigte Blick nach vorn: Das Arp Museum De Bruyckere kommt seit 1999 dem Pferd zu. Die intensive Beschäftigung mit historischem Bildmaterial des Archivs des Donnerstag | 4. August | 17 –19:30 Uhr 21,50 Euro | zzgl. Museumseintritt In Flanders Fields Museum in Ypern, führte ihr das grausame millionenfache Schicksal der Pferde als Opfer auf den Schlachtfeldern des 1. Weltkriegs vor Augen. Auf der Basis abgegossener Körper sind eindrückliche und berührende Skulpturen entstanden.

Neben Berlinde De Bruyckeres kreatürlich-skulpturalen Werken spielen Zeichnungen eine bedeutende Rolle. Für die Rolandsecker Ausstellung sind 12 neue Papierarbeiten entstanden, die zwischen Collage und Relief changieren. In Korrespondenz hierzu beeindruckt eine große textile Arbeit aus gebrauchten und verwitterten Decken. Sie erinnert an abgenommene Fresken, die die Künstlerin reliefartig zueinander komponiert. Die Decken beschwören aber auch den Menschen, den sie einst geschützt und umhüllt haben. Sie sind Zeugnisse unbekannter Biografien und Lebensbedingungen