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Eröffnung am Freitag, den 27. März von 18 bis 21 Uhr Einführung: Dr. Achim Sommer, Max Ernst Museum des LVR, Brühl

Die Galerie Wolfgang Gmyrek zeigt den neuen Werkzyklus von Bernd Finkeldei. Der erste Eindruck überrascht durch ungewohnt geschlossene Landschaftsbilder, die keine Brechungen durch abstrakte Formen mehr aufweisen wie die vergangenen Werkgruppen.

In der aktuellen Ausstellung „unterwegs“ dominieren auf den ersten Blick romantische Pfade durch Wälder oder steinige Wege im Gebirge. Stets wird die Illusion jedoch auf den zweiten Blick durch die Farbsetzung und räumliche Bildstruktur gestört. Die Bilder wirken merkwürdig aus der Atmosphäre und der Wirklichkeit gelöst durch einen extremen Farbentzug bis hin zur Monochromie oder s/w-Malerei auf der einen Seite, oder eine deutliche Farbsteigerung bis zur Signalwirkung auf der anderen Seite. Die Irritation befreit den Blick und öffnet die Sicht auf die symbolische Dimension der Wege – Gedanken- oder Lebenswege. Finkeldei gibt durch die Bildtitel Richtungen und Wegweiser, wobei er sich einmal mehr als philosophisch und wissenschaftlich kenntnisreicher und reflektierender Maler erweist.

So kann sich der Ausstellungstitel „unterwegs“ auf die Bildmotive beziehen aber auch auf Bernd Finkeldei selbst. Er hat noch einmal eine ganz neuen Form für seine Themen erarbeitet und den Dialog mit den gegenwärtig allenthalben sichtbaren Bildwelten der digital bearbeiteten Fotos aufgenommen und mit der romantischen Landschaftsmalerei zusammengebracht. Daraus ergeben sich bei Finkeldei jedoch keine glatten, dem Zeitgeist angepassten Illusionsbilder. Wie gewohnt arbeitet Finkeldei sehr gezielt an den Brüchen zwischen Erwartungshaltung und Sichtbarem, um in der Malerei seine Reflexionen sinnfällig zu machen und in der besten Tradition der Düsseldorfer Kunstszene den Bruch und die Irritation (die „Schockwirkung“) als Anlass zur intellektuellen Auseinandersetzung beim Betrachter zu setzen. Finkeldei selbst schreibt: „Die Gleichzeitigkeit von Gegensätzen ist in der Arbeit von Bernd Finkeldei vom Beginn in den 1970er Jahren an von entscheidender Bedeutung. Für ihn ist die Malerei der intellektuelle und sinnliche Ort, an dem Intention und Zufall, Sichtbares und Imaginiertes, romantische Ironie und Wissenschaftliches zusammen kommen und ein Bild werden.“

Die Galerie ist geöffnet: Dienstag bis Freitag von 11-18 Uhr und samstags von 11-16 Uhr.

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Bernd Finkeldei
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