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Die Galerie Wolfgang Gmyrek zeigt zum Jahresbeginn eine Einzelausstellung mit Bernd Koberlings neuen Bildern. Im großen Galerieraum werden sieben Tafeln aus dem Werkzyklus „Das momentane Stillstehen der Kieselsteine im Flug“ von 2005/6 zu sehen sein.

Bernd Koberling, den die Galerie seit langem vertritt, hat in den 80er Jahren als einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Figuration eine besondere Position in der Berliner Kunstszene eingenommen. Er ist bis heute Berliner aber sein künstlerisches Werk spiegelt nicht die Großstadt, sondern basiert auf der Erfahrung, Faszination und Achtung vor der Natur. Die Landschaft Nordeuropas und in den letzten Jahren insbesondere Islands war ihm stets ein zweiter, für seine Malerei wichtiger Lebensraum. Die neuen Arbeiten spiegeln diese Auseinandersetzung mit der Natur ebenso wie die Arbeiten der 80er und 90er Jahre, jedoch wesentlich abstrakter und in einer neuen Maltechnik: Koberling hat um 2000 eine transparente jedoch farbstarke Acrylmalerei entwickelt auf Aluminiumplatten als Bildträger.

Ulrich Krempel hat in seiner Laudatio auf Bernd Koberling zum Fred-Thieler-Preis im letzten Jahr die entscheidende Entwicklung und Erneuerung im Werk Koberlings formuliert: „Die große Farbigkeit der 80er Jahre weicht zu Beginn der 90er Jahre einer freiwilligen Reduzierung. […] Die letzten fünfzehn Jahre der Malerei Koberlings zielen auf eine grundsätzliche Vereinfachung und Reduzierung in der künstlerischen Formulierung. Auch wenn sich immer wieder Arbeiten realisiert finden, die dem horror vacui verpflichtet sind, Bilder, in denen die gesamte Fläche in intensiver Farbigkeit besetzt wird, so ist doch das Weglassenkönnen, das Reduzieren, das wie von ungefähr Setzen einzelner Formationen, Bild- und Formbewegungen das, was Koberlings Arbeiten in diesen Jahren ausmacht. Der Füllung des gesamten Bildfeldes entge-gen stellt sich in seinen ‚leeren’ weißgrundigen Bildern die Rhythmisierung einzelner Ereignisse auf dem Bildfeld, eine Verfahrensweise, die mit den Erfahrungen des Aquarells zu tun hat, mit der Bewältigung des weißen Bildgrunds, mit der saugenden und lähmenden Leere, die vor jedem Beginn des Malens steht.“

Im Basement stellt Bernd Koberling Aquarelle aus dem Zyklus „Steiniger Weg“ aus, die in einem wunderschönen Künstlerbuch im Richter Verlag Düsseldorf publiziert wurden. Bera Nordal weist auf die Bedeutung der Papierarbeiten, die in der Natur, im direkten Austausch mit der gewaltigen Landschaft Islands während langer Arbeitsaufenthalte im Sommer entstehen, hin. „Erst in Island hat Bernd Koberling damit begonnen, Aquarelle zu malen; nur hier benutzt er diese Technik. Anfangs unterschieden sich diese Arbeiten auf Papier deutlich von seinen Bildern, doch allmählich wurden sie ein wichtiger Bestandteil seines künstlerischen Ausdrucks. Sie haben seine Bilder verändert, die zu Metamorphosen seiner Aquarelle geworden sind.“

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Bernd Koberling