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KONRAD FISCHER GALERIE BERLIN freut sich am 26. Juni 2009 von 18 bis 21 Uhr die Eröffnung einer Ausstellung mit Arbeiten von Bernd und Hilla Becher ankündigen zu dürfen.

Seit den frühen 1960er Jahren konzentrieren sich Bernd und Hilla Becher in ihren Fotografien auf das Sujet industrieller und profaner Architektur. Früh legten sie für ihre Aufnahmen bestimmte Parameter fest. So bilden sie in den durchgängig schwarz-weißen Fotografien den Gegenstand fast immer in strenger Frontalität ab, wobei die Horizontlinie meist flach verläuft und die Lichtverhältnisse homogen und undramatisch erscheinen. Wir zeigen in Berlin 24 großformatige Einzelbilder von Wassertürmen, Teleskop-Gasbehältern und Kühltürmen, die in der Zeit von 1960 bis in die Gegenwart entstanden sind und in größeren und kleineren Gruppen angeordnet sind.

Gleichzeitig eröffnen wir im Rahmen der Ausstellungsreihe „fischer oben“ die Ausstellung \"One opaque layer each\" mit Arbeiten des Künstlers Tobias Hantmann (* 1976 in Kempten).

Tobias Hantmanns Malerei führte bisher von großformatigen Leinwänden über Collagen und Tuschezeichnungen auf herbarisierten Blättern zu monochromen Velours-Wandteppichen, die Hantmann durch einfaches Kämmen mittels Lineal oder Zeichendreieck mit geometrischen Figuren und stillebenartigen Ensembles versah.

In seinen neuesten Arbeiten kontrastiert er bemalte Objekte und Fotografien. Ausgehend von der Beobachtung von einfachen Spiegeleffekten auf Edelstahl-Kochtöpfen realisiert der Künstler subtil balancierte Arrangements dieser Küchenutensilien – allerdings in recht eigenwilliger Form: die Töpfe werden umgedreht und leicht, fast schwebend wirkend, aufgesockelt. Die Topfunterseiten sind mit einer feinen Schicht Ölfarbe überzogen und imitieren die Spiegeleffekte des Metalls in teilweise ungewohnter Farbigkeit. Vom jeweiligen Lichteinfall unabhängig, ist das Spiegel-Phänomen dem Objekt gewissermaßen eingeschrieben.

Im Folgenden werden die Topf-Stilleben fotografiert und gemeinsam mit den bemalten Töpfen präsentiert. Stilistisch erinnern diese Arbeiten an die Fotografie der Neuen Sachlichkeit mit ihrer neutralen und nüchternen Darstellung der jeweiligen Sujets. Im vis-a-vis von zwei- und dreidimensionalen Bildformen über ein und dasselbe Objekt erschließen sich dem Betrachter merkwürdige Perspektiven, die ein Nachdenken über den Zugriff künstlerischer Techniken auf die Realität – oder das, was wir dafür halten – fordern und ermöglichen.

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KONRAD FISCHER GALERIE BERLIN is pleased to announce the opening of an exhibition of previously unpublished works by Bernd and Hilla Becher on Friday June 26, 2009 from 6 to 9 pm.

Since the early 1960s, the Bechers have concentrated in their photographic works on the subject of industrial and profane architecture. At an early date they laid down particular parameters for their photographs. In the exclusively black-and-white pictures, the motif is nearly always depicted austerely from the front, whereby the line of the horizon is usually low and the lighting is homogeneous and undramatic. In Berlin we are glad to present 24 large single prints of water towers, gas tanks and cooling towers which have been executed from 1960 up to present day. The photographies are arranged in smaller und larger groups.

At the same time we are pleased to announce the opening of the third exhibition of the series \'fischer oben\' (1st floor space) with the exhibition \'One opaque layer each\' by the artist Tobias Hantmann (*1976 in Kempten, Germany).

Tobias Hantmann’s painting has developed from large scale canvases and collages to ink drawings on dryed leaves and finally to monochrome carpets on which he drew geometric shapes or still life-like imagery with combs or rulers.

In his most recent works he juxtaposes painting and photography. Based on the notion of simple mirror-effects on ordinary steel pots the artist realized ideosyncratic ensembles of this kitchenware . The pots are turned upside down and put on pedestals which make them appear as if they are hovering few inches above the floor. The backsides of the pots are covered with a thin layer of oil paint imitating the mirror-effects of the metal in sometimes unusual colors. Independent from any specific exposure to light, the mirror-effects now seem to be inscribed into the objects.

These painted pots are then being arranged in groups and photographed as still-lifes. In their soberness and neutrality the images are reminscent of the photography of the Neue Sachlichkeit. The juxtaposition of two and three-dimensional imagery of the same objects leads to curious perspectives and provokes critical thoughts about the artistic access to reality or to what we might consider as real.

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Bernd und Hilla Becher

fischer oben:
Tobias Hantmann