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Eröffnung: 9. November 2007, 19.00 Uhr

Klangkunst ist eine der wichtigsten Strömungen der Kunst des 20. Jahrhunderts geworden, obwohl ihre Wurzeln bis in das 17. Jahrhundert (z.B. Athanasius Kircher) und darüber hinaus reichen. Von Ambient (Ambience) Sound bis zu sonischen Skulpturen reicht das Spektrum der Klangkunst.

Zu ihren führendsten Vertretern gehört Bernhard Leitner (geb. 1938). Er hat das Universum des Klanges erforscht wie nur wenige. Zu seinen wesentlichen Ergebnissen gehört die Erkenntnis, dass Klangkunst auch Raumkunst ist und dass der Ton nicht ohne den Raum zu denken ist. Sonische Skulpturen sind Architektur, daher gibt es Klangmöbel wie Klangräume. Die wissenschaftliche Erforschung der Architektur des Klanges, der Beziehung zwischen Klangkunst und Baukunst, ist das Spezialgebiet von Bernhard Leitner, der von 1987 bis 2005 eine Professur für Medienübergreifende Kunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien innehatte.

Im Stiegenhaus der Neuen Galerie Graz installiert er „gerichteten Klang“. Es war lange ein Wunsch der Menschen, Tonwellen wie Lichtwellen behandeln zu können. Modernste Technologie ermöglicht, den Ton wie Lichtstrahlen zu lenken und zu steuern. Damit hat die Dislokation des Tons, die Befreiung des Tons von seiner lokalen Quelle, jenen Zustand der Abstraktion erreicht, den die Farbe erlangte, als sie sich von der Lokalfarbe, die an den abgebildeten Gegenstand gebunden war, zur absoluten gegenstandsungebundenen Farbe emanzipierte. Leitners Klanginstallation ist daher ein Triumph des absoluten Tons.

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Bernhard Leitner. moving heads
Kurator: Peter Weibel