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Kunsthalle Vogelmann

Mit Beuys in die neue Kunsthalle

Die Heilbronner Kulturlandschaft ist um einen Gipfelpunkt reicher: Am Freitag, 1. Oktober, findet die Einweihung der neuen Kunsthalle Vogelmann mit dem baden- württembergischen Wissenschaftsminister Professor Peter Frankenberg statt. Ab Samstag, 2. Oktober, 15 Uhr können alle Interessierten die erste Ausstellung mit Werken von Joseph Beuys besuchen – eine Kollektion, die unter dem Motto „Beuys für alle“ erstmals in Heilbronn der Öffentlichkeit präsentiert wird. Und schließlich beginnt mit der Eröffnung der 5,6 Millionen Euro teuren Kunsthalle eine einmalige Kooperation der Städtischen Museen mit dem Heilbronner Kunstverein, der in benachbarten Räumlichkei- ten eine Ausstellung mit Werken des Bildhauers Gerold Herold eröffnet. Für Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach ist die Kunsthalle ein Meilenstein für die Kulturstadt Heilbronn, deren regionale Ausstrahlungskraft sich durch spannende Wechselausstellungen erhöhen werde. Darüber hinaus stehe die Kunsthalle Vogelmann beispielhaft für die dynamische Entwicklung der Innenstadt: Am gleichen Tag wie die Kunsthalle nimmt die Duale Hochschule Baden- Württemberg Außenstelle Mosbach Campus Heilbronn ihren Betrieb auf, seit 2009 ist die Erlebnis- und Bildungswelt „experimenta“ ein wichtiger Anziehungspunkt, 2011 wird der Bildungscampus der Dieter Schwarz Stiftung eingeweiht und 2012 das Haus der Stadtgeschichte.

„Neue Qualität des Bürgerengagements“ „Wir erleben in diesen Jahren eine neue Qualität des Bürgerengagements“, so Himmelsbach, „denn ohne den Zufluss privaten Kapitals könnte die Stadt diese Reihe ambitionier- ter Projekte gar nicht allein schultern.“ So gilt der Dank Himmelsbachs vor allem der Ernst Franz Vogelmann- Stiftung, die den Bau der Kunsthalle mit einem Zuschuss von 1 Million Euro angeschoben und die Beuys-Sammlung den Städtischen Museen als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat. Einen weiteren Finanzierungsbaustein steuert das Land Baden-Württemberg mit 1,8 Millionen Euro Sa- nierungsmittel bei, sodass bei der Stadt Heilbronn 2,8 Millionen Euro Investitionen verbleiben. Heranführung an zeitgenössische Kunst Ruth Reinwald als Vorsitzende der Ernst Franz Vogelmann Stiftung freut sich darüber, dass der Name der Kunsthalle dauerhaft an den Stiftungsgründer und langjährigen Förde- rer der Städtischen Museen erinnern werde. Die Stiftung unterstützte die Museen gerne dabei, ihre Sammlung an die zeitgenössische Kunst heranzuführen. Ein weiterer Beitrag sei der seit 2007 vergebene, mit 25 000 Euro dotierte Ernst Franz Vogelmann-Preis für Skulptur, der sich bereits auf nationaler Ebene zu einer festen Größe entwickelt habe. „Kulturquadrat“ für alle Bevölkerungsgruppen Der für Kultur zuständige Bürgermeister Harry Mergel unterstreicht die Bedeutung der Kunsthalle, mit der eine der letzten Lücken im Heilbronner Kulturangebot geschlossen werde: „Mit experimenta, Deutschhof, den Kultureinrichtungen am Berliner Platz und der Kunsthalle haben wir ein „Kulturquadrat“, das alle Bevölkerungsgruppen und Generationen anspricht.“ Die Nachbarschaft von Museen und Kunstverein im Neubau am Konzert- und Kongresszentrum „Harmonie“ ließen anspruchsvolle künstlerische Begegnungen zwischen klassischer Moderne und zeitgenössischer Kunst erwarten. Dialog beginnt Der Kunstverein Heilbronn ist nach der Beendigung der Bauarbeiten wieder an seinen angestammten Platz in der „Harmonie“ zurückgekehrt. Bis zum 5. Dezember werden hier neue und eigens für die Räume des Kunstvereins ent- wickelte Arbeiten des Düsseldorfer Bildhauers Georg Herold ausgestellt, der gerne mit Alltagsmaterialien arbeitet. Für den Kunstvereins-Vorsitzenden Dr. Dirk Hoffmann gehört nicht nur das gemeinsame Foyer zur Kooperation mit den Museen: Mit den beiden Eröffnungsausstellungen beginnt auch der „Dialog“ zwischen unterschiedlichen Richtungen, so hat Herold gerade in Abgrenzung zu Beuys seinen eige- nen Stil entwickelt.

„Architektonischer Blickfang“ Die Bedeutung der Kunsthalle als „architektonischer Blickfang“ stellte Dirk Vogel, Leiter des Hochbauamts heraus. Mit dem dreistöckigen Kubus sei eine neue städtebauliche Situation im Umfeld des Konzert- und Kongresszentrums „Harmonie“ entstanden. Außen würden die anthrazitgrauen Aluminiumplatten der Außenfassade die Architektursprache der „Harmonie“ aufgreifen, die Innenräume seien durch die Verwendung von nur wenigen Materialien, vor allem Sicht- beton und Glas, geprägt. Farbliche Akzente setzten das Foyer und die Cafeteria „ray lemon“.

„Demokratisierung der Kunst“ In den 80 Werken, die nun in Heilbronn gezeigt werden, wird für Museumsleiter Dr. Marc Gundel das Schaffen von Joseph Beuys lebendig. Die in Serie hergestellten Objekte, Grafiken, Buch- und Filmeditionen seien „Ausdruck der Idee der Demokratisierung der Kunst“, durch ihre breite Streu- ung trugen sie zur Bekanntheit und Durchsetzung seines Werkes bei. In der Heilbronner Ausstellung sind – als Leihgaben privater und staatlicher Sammlungen- auch etliche Exponate bedeutender Vorläufer und Zeitgenossen zu sehen, so dass der Besucher einen repräsentativen Eindruck der Entstehungsgeschichte des Multiples erhält. Am Eröffnungswochenende 2./3. Oktober ist die Kunsthalle Vogelmann im Rahmen des Heilbronner Kunstwochenendes am Samstag von 15 bis 24 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt zu besuchen. Eine Vielzahl von Begleitveranstaltungen eröffnen weitere Einblicke, den Festvortrag hält am Sonntag um 11.15 Uhr der Meister- schüler und enge Mitarbeiter Beuys, Johannes Stüttgen, zum Thema „Warum Beuys heute aktuell ist“.

Die bis 23. Januar 2011 gezeigte Ausstellung wird von einer Vielzahl von Veranstaltungen begleitet, neben den üblichen Print- medien gibt hierüber auch der neugestaltete Internet- Auftritt der Museen unter www.museen-heilbronn.de Auskunft.