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Beyond the Black Atlantic
15.02.–26.04.2020 verlängert bis 01.06.2020
Eröffnung: 14.02., 20.00 Uhr

Die Thematisierung der westlich-eurozentrischen, oftmals von Vorurteilen behafteten Vorstellung von »Blackness« hat in den vergangenen Jahren aufgrund vielschichtiger Ereignisse weltweit an Aktualität und Brisanz hinzugewonnen. Überwunden geglaubte soziale Konflikte innerhalb westlicher Gesellschaften – wie beispielsweise in den USA – haben ein neues Bewusstsein bei den Akteurinnen der Black Community geweckt und gleichzeitig die Vorstellung einer globalen, polyphonen Schwarzen Kultur, des »Black Atlantic«, in den Fokus gerückt. Mitte der Neunzigerjahre von dem britischen Soziologen Paul Gilroy geprägt, stellt der Begriff »Black Atlantic« die Idee eines »Schwarzen Bewusstseins« dar, das zwar das schwere Erbe der Sklaverei weiterhin in sich trägt, jedoch zunehmend Elemente der weißen westlichen Gesellschaft aufnimmt und modifiziert. Durch diese fortlaufenden interkulturellen Prozesse entwickelt sich eine neue eigene Sprache. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen kulturellen Erbe auf der Höhe der Zeit schlägt sich auch im Schaffen einer jungen Künstler*innengeneration nieder, die sich dieser neuerlichen (Selbst-)Wahrnehmung der Schwarzen annimmt.

Die eingeladenen Künstlerinnen Sandra Mujinga (1989, Goma, Demokratische Republik Kongo, lebt in Berlin und Oslo), Paulo Nazareth (1977, Governador Valadares, Brasilien, lebt in Belo Horizonte), Tschabalala Self (1990, Harlem, USA, lebt in New York City) und Kemang Wa Lehulere (1984, Kapstadt, Südafrika, lebt in Johannesburg und Kapstadt) reflektieren in ihren Arbeiten die nach wie vor diffizile Beschäftigung mit den Aspekten Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft und sexuelle Orientierung in ihren jeweiligen Heimatländern und sind gleichzeitig aufgrund ihrer eigenen Herkunft unmittelbare Akteurinnen und Zeug*innen des steten Wandels hinsichtlich der gesellschaftlichen Betrachtung der Black Community.

Teilnehmende Künstlerinnen: Sandra Mujinga (1989, Goma, Demokratische Republik Kongo), Paulo Nazareth (1977, Governador Valadares, Brasilien), Tschabalala Self (1990, New York City, USA) und Kemang Wa Lehulere (*1984, Kapstadt, Südafrika)