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In den Jahren 2004-2006 arbeitete der Künstler Ulrich Wulff in einem Atelier an der Grenze der Berliner Stadtteile Mitte und Wedding: Ein unsanierter dunkler Raum mit alten Stromleitungen, und auch finanziell war nicht an passende Lichtverhältnisse zu denken. Wulff strich als Kontrastprogramm alles (ja, auch die Fensterscheiben) schwarz und nannte den Raum im freundschaftlichen Einverständnis "Black Oriental". In unregelmäßigen Abständen fanden hier Zusammenkünfte und Ausstellungen statt, u.a. mit den befreundeten Künstlern Tobias Hantmann, Kitty Kraus, Dirk Bell, Thomas Winkler und Daniel Müller-Friedrichsen.

Die Galerie Bernd Kugler freut sich nun, unter dem Titel "Black Oriental" eine Gruppenausstellung der Künstler der Galerie plus zweier Gäste zu präsentieren.

Nur scheinbar soll es in dieser Zusammenkunft verschiedener künstlerischer Positionen um das Thema der Farbe Schwarz gehen: "Schwarz ist die Bezeichnung für eine Farbempfindung, welche beim Fehlen eines Farbreizes entsteht, also wenn die Netzhaut ganz oder teilweise keine Lichtwellen im sichtbaren Spektrum rezipiert," lehrt die im Jahre 2012 beliebte Website Wikipedia. Selbst wenn wir Schwarz sehen, ist das also noch lange kein Grund, Schwarz zu sehen.

Denn: Es ist überhaupt nicht das Anliegen, offensichtlich unvereinbare Standpunkte im Feld der Kunst und des Lebens miteinander zu verknüpfen, eher geht es darum, eine Brücke oder Aussichtsplattform zu bieten, von der aus die je für sich einsamen Werke vor Augen geführt werden können, ähnlich wie ums Eck der Galerieräume von Bernd Kugler hier in der Hörtnaglpassage in Innsbruck das Rundgemälde in der Rotunde zum Themenpatchwork "Krieg und Befreiung":