press release only in german

Mit Blinky Palermos druckgraphischem Werk, das in beinahe vollständiger Weise im Museum Wiesbaden gezeigt werden kann, rundet sich die Folge „Kunst der sechziger Jahre“, angefangen von Yves Kleins Bauhüttenzeit mit Werner Ruhnau über Peter Roehr und Thomas Bayrle zum Ausblick in die frühen siebziger Jahre.

Palermo selbst kam erst relativ spät zum druckgraphischen Schaffen. Im Gegensatz zu Künstlerkollegen ist seine Graphik damit weit weniger „vorgängig“ zum sonstigen Werk, weniger Experimentierfeld der Formfindung, denn erneutes Aufgreifen bereits erprobter Elemente und Formen. Nicht selten sind Vorlagen für seine Druckgraphik in früheren Arbeiten zu finden. Wenn er dann aus einer Gouache, wie dem blauen Dreieck oder der Suite, die sich gerade durch den kräftigen Pinselduktus als Zeugnis eines ausdrucksstarken Moments ausweist, in den Bereich der Druckgraphik wechselt, der ja gerade von Vervielfältigung lebt, ist dies als bemerkenswerte Transferleistung festzuhalten. Und auch die Übersetzung der Wandmalerei Palermos im Hamburger Kunstverein in eine graphische Edition ist ein Sprung in Technik und buchstäblichem Format, der weit über die Replik, den schlichten Aufwasch einer früheren Arbeit hinausgeht. Palermo ergriff mit der Druckgraphik eine Technik, die es ihm möglich machte, das bisher errungene noch einmal in anderer Form durchzuspielen.

Die Graphik ist in seinem Werk eigenständiger Bereich und Stellvertreter zugleich. Insofern ist es uns eine große Freude, anhand der Druckgraphik, Palermos Werk als Ganzem in Wiesbaden Referenz zu erweisen.

Pressetext

only in german

Blinky Palermo
Graphische Blätter aus einer Privatsammlung