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Body Pressure. Skulptur seit den 1960er Jahren
25.05.2013 bis 12.01.2014
Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin

Die Ausstellung zeichnet, anhand einer Auswahl von Werken aus den Sammlungen der Nationalgalerie, die vielfältige Beschäftigung mit der menschlichen Figur in der zeitgenössischen Skulptur nach. Die weitläufige Historische Halle verwandelt sich - von jeder Ausstellungsarchitektur befreit - in einen lichtdurchfluteten "Skulpturengarten".

Die Skulptur, seit der Antike vorrangig der Darstellung der menschlichen Figur gewidmet, hat sich ausgehend von den 1960er Jahren dramatischer verändert als in ihrer vorherigen Entwicklungsgeschichte. Die figurative Skulptur wird in ihren Materialien, ihren Sujets und ihrem Einbeziehen des Betrachters so facettenreich wie nie zuvor. Die Materialität der Werke verändert sich seit den 1960er Jahren drastisch, Künstler verwenden neben Marmor und Bronze auch Plastik, Keramik, Wachs, Gummi und sogar die eigenen Exkremente. Die figürliche Plastik versinnbildlicht nicht mehr Repräsentations- und Herrschaftsansprüche, Religion und Mythologie, sie benötigt keine Denkmalaufgabe mehr. Im Kontext der feministischen Kritik und der Prozesskunst der 1970er Jahre findet die Plastik ihre performative Erweiterung. Der Körper selbst wird zum skulpturalen Objekt. Oftmals fragmentiert und abstrahiert, verhandelt die figurative Skulptur der Gegenwart so immer auch den zeitgenössischen sozialen und kulturellen Kontext.

Kuratorinnen: Henriette Huldisch, Lisa Marei Schmidt