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Wet Feet and more zeigt zwei neue Arbeiten der marokkanisch-französischen Videokünstlerin Bouchra Khalili (* 1975 in Casablanca), in denen sie die geografische Qualität zweier unterschiedlicher Hafenstädte untersucht: Miami und Hamburg. Beides sind sie Orte der Passage – von Menschen, Gütern, Geldern –, beide sind sie dadurch geprägt, dass Einwanderer und Minderheitengruppen hier ganz eigene Strategien von Widerstand entwickelt haben. Der Ausstellungstitel Wet Feet and more rekurriert auf die US-amerikanische „Wet Feet / Dry Feet“-Politik, die es jenen kubanischen Flüchtlingen, welchen US-amerikanischen Boden zu erreichen gelungen ist, dort zu bleiben erlaubt, während man die, die vor den Küsten des Landes abgefangen werden, zurück nach Kuba verfrachtet. Die Fotoserie Wet Feet fängt auf dem Gelände des „Miami River Ports“ Spuren kubanischer Flüchtlinge ein, die in den USA angelandet sind, und zeigt Aufnahmen abgenutzter Container oder mit Stigmata illegaler Überfahrten versehene Boote, die von der vergangenen Zeit gezeichnet sind. Den zehnminütigen Digitalfilm The Seaman hat Bouchra Khalili vergangenen Sommer während ihrer Zeit als Gast des Berliner Künstlerprogramms gedreht. Vor der Kulisse des menschenleeren nächtlichen Hamburger Hafens erzählt ein junger philippinischer Matrose von seiner Isolation und Einsamkeit in der modernen Gefangenschaft eines Containerschiffs, Inbegriff des weltumspannenden Warentransports.

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Bouchra Khalili
Wet Feet and more