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Ich habe dich davor bewahren wollen, das Leben, das du führst, noch weiter führen zu müssen. Geesche Gottfried, Bremer Freiheit (1971) von R.W. Fassbinder

1971 schrieb Rainer Werner Fassbinder sein Bürgerliches Trauerspiel Bremer Freiheit über die Serienmörderin Geesche Gottfried. Auf ihren ersten Giftmord aus Notwehr folgt einer aus Liebe, dann einer aus Verzweiflung, und schließlich der Mord, der die Befreiung von erstickender Bevormundung bringen soll und doch nur zu weiteren fatalen Anmaßungen über Leben und Tod führt. Ihren eigenen sich abzeichnenden Tod nimmt sie gelassen hin, er hat seinen Schrecken verloren, ist längst zu ihrem Verbündeten geworden. Die Figur der Geesche Gottfried und ihre Motive faszinieren über die Jahrhunderte. Noch heute wird auf den Granitstein im Bremer Domshof, der Geesche Gottfrieds Hinrichtung dokumentiert, gespuckt.

War die berüchtigte Giftmörderin eine Terroristin im Kampf gegen die Fremdbestimmung, gegen den biedermeierlichen Mief, der ihre Unterdrückung christlich-paternalistisch verkleidete? Mit anderen Worten war sie: Gesina die Teufelsbraut, wie in dem gleichnamigen 1829 unter Pseudonym verfassten Theaterstück?

Die Ausstellung Bremer Freiheit zeigt Arbeiten zu Formen der Gewaltausübung und den Konstellationen, in denen diese gedeihen können. Die Werke von Ralf Berger, Mathilde ter Heijne, Olaf Nicolai, Thomas Rentmeister, Gregor Schneider und Clemens von Wedemeyer fordern dazu auf, Fassbinders Stück Bremer Freiheit neu zu denken.

Gefördert von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung

Pressetext

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Bremer Freiheit
Arbeiten zu Formen der Gewaltausübung und den Konstellationen, in denen diese gedeihen können

Werke von Ralf Berger, Mathilde ter Heijne, Olaf Nicolai, Thomas Rentmeister, Gregor Schneider, Clemens von Wedemeyer