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Seit Courbet steht der Realismus in der Kunst immer wieder im Fokus des Interesses. Neue Sachlichkeit, Verismus, kapitalistischer Realismus, sozialistischer Realismus, Fotorealismus – die Zahl der Realismen ist Legion. Heute ersteht ein neuer Realismus, der die Welt mit wieder anderen Augen sieht. Was ist eigentlich noch Realität? Etwa mit Fotoshop gefälschte Fotos, alpenländische Villen in Mannheimer Vororten, Models, die (für was eigentlich?) im Freien posieren statt auf dem Laufsteg, recycelbare Landminen, Paulus von Tarsus, der auf Charlie Chaplin trifft – was davon ist wahr und was hat das alles mit uns zu tun und mit unserer Sicht auf die Welt und auf die Krise? Ist letztlich alles Ansichtssache oder konstruiert heute jeder seine eigene Realität in einer brave new world?

Die in der Ausstellung versammelten Arbeiten von 13 Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland, Belgien und Japan vertiefen diese Fragen – in Bildern konstruierter Wirklichkeiten in verschiedenem Ausmaß. Immer scheinen die Bilder plausibel zu sein und immer treffen sie unser Verständnis von Realität in einem empfindlichen Punkt. Wie in einem Spiegelkabinett muss der Betrachter sich seinen Weg in die eigene Wirklichkeit suchen.

Ausstellung und Katalog wurden durch die grosszügige Unterstützung der Commerzbank Mannheim, der Heinrich-Vetter-Stiftung Mannheim sowie von Ritter-Sport, Waldenbuch, ermöglicht , denen wir herzlich danken möchten.