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Wer sich mit dem Begriff Bürokunst vom philosophischen Standpunkt aus beschäftigt, stößt auf ein Dilemma: Obwohl die Bürokunst in ihrer Formenvielfalt ein Festwert des menschlichen Daseins ist, gibt es nur wenig namhafte Philosophen, die sie aus der Ökonomie, Ethik oder gar Ästhetik herausgehoben haben. Auf dieser Grundlage, auf der die Bürokunst ein Bild des Lebens ist, untersuchte der studierte Kunsthistoriker Ulrich Wulff ihren spezifischen Charakter und erkannte, dass sie die reale Sinnestätigkeit des Menschen und die sinnliche Wirkung realer Gegenstände zur Voraussetzung hat: Das Schöne in der Bürokunst muss also immer auch nach der Seite der tätigen menschlichen Sinnlichkeit und nach der Seite des Schönen im Gegenstand untersucht werden.

In der Ausstellung Bürokunst für die Mittelschicht trägt Wulff Kunstwerke von Künstlerinnen und Künstlern zusammen, die sich im Sinne einer „automatisierten Transzendenz“ (Winkler) täglich und mehr oder weniger vehement auf die Suche nach den noch unbekannten Koordinaten einer zukünftigen büronalen Ausdrucksform eingelassen haben.

Doch anstatt sich auf seine durchaus überzeugende kuratorische Tätigkeit zu beschränken, tritt Wulff auch in dieser Gruppenausstellung wieder selbst als bekennender Künstler in Erscheinung. Mit Bürokunst kennt sich der Mann schließlich aus.

Überzeugen Sie sich selbst in der Galerie artThiess, dem schönsten Großraumbüro von München.

Ihre Frau Thiess aus der Zentrale (Durchwahl -22) Bildergalerie Die Künstler:

Bara (* 1968)

Geboren als Hans-Peter. Bezog die Studentenunruhen auf seine Geburt und arbeitet sich seither als Künstler erfolgreich an den Themen Ordnung, Schmerz und Identitätswahnsinn ab. Schafft Plastiken aus Beton und Gemälde aus Öl von sprachloser Schönheit. Lebt und arbeitet in Los Angeles.

Boris Bösker (*1975)

Der Meister der Metalle lässt sich von der organischen Natur der Autoblechwelt inspirieren zu seinen irritierenden, jedoch immer in sich ruhenden Objekten, die mal nach außen, mal in sich leuchten – wie die Rücklichter vom neuen Porsche Cayenne.

Madeleine Boschan (*1979)

Von der Malerei über die Photographie kommend landet das Talent Madeleine aus dem schönen Neukölln momentan auf der skulpturalen Ebene und kombiniert Material-Assemblagen zu modernen Fanfaren der Lichtkunst!

André Butzer (*1973)

Hat es mit seinem weltweiten „Science-Fiction-Expressionismus“ bis in die Chefetage so mancher mittelständischer Unternehmen im In- und Ausland geschafft. Ebenfalls beachtlich seine vielleicht noch ungeahnten Dienste an der Deutschen Kunstgeschichte.

Secundino Hernández (*1975)

Kämpft auch dieses Mal wieder gegen Leinwände wie Don Quijote und Sancho Panza gegen Flip-Charts. Aber wieder mal mit Erfolg: Ein bis zwei Gemälde runden die Show am Viktualienmarkt mehr als ab! Bildergalerie

Pat Ngoho (*1982)

Vollprofi aus Dog Town! Brachte den Künstlern Wulff und Winkler das Wellenreiten am Strand von Venice Beach bei und verarbeitet dieses Erlebnis seither in jedem Medium, das ihm zwischen die Finger kommt.

Hank Schmidt in der Beek (*1978)

Teil der legendären Künstlergruppe Oskar-von-Miller-Gang (mit Michael Riedel und Dennis Loesch). Bricht mit seinen rotzfrechen Collagen jedes Copyright und uns allen nochmal das Genick. Unbedingt kaufen!!!

Emanuel Seitz (*1973)

Er ist für die Strahlkraft seiner Bilder selbst verantwortlich. In der Galerie artThiess präsentiert er eine Serie von Gouachen oder ein Ölbild oder beides, für die der Künstler seine Farben nach einer uns unbekannten alchimistischen Rezeptur hergestellt hat. Die Werke passen hervorragend zu USM-Haller Tischen.

Juliane Solmsdorf (*1977)

Die gebürtige Berlinerin findet durch ihren wachen Über-Blick ein ums andere Mal Versatzstücke in unserer alltäglichen Realität vor, um sie dann in kombinatorische Einheiten jenseits von Gut und Böse zu transformieren. Wahre Schönheit kommt bei ihr immer noch von innen!

Thomas Winkler (*1972)

Bereichert die Erde im Auftrag des Weltweiten Expressionismus© und dokumentiert sein Leben als Fotografie und Malerei. Besonders schön sein Gemälde und das große Fotowerk, das er quasi im Entlangfahren an den weiten Flächen von Amerika hat entstehen lassen.

Ulrich Wulff (*1975)

Ein Künstler, der täglich die sich selbst auferlegten Grenzen mit Farbe liebevoll aufweicht. Seine Ölbilder und Bleistiftzeichnungen verarbeiten studierte Kunstgeschichte mit einem intensiven Gefühl für Büros und insbesondere „sein“ München.

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Bürokunst für die Mittelschicht
Objekte, Malerei und Zeichnungen

Künstler: Bara , Madeleine Boschan, André Butzer, Boris Bösker, Secundino Hernandez, Pat Ngoho, Hank Schmidt in der Beek, Emanuel Seitz, Juliane Solmsdorf, Thomas Winkler, Ulrich Wulff