press release only in german

ERÖFFNUNG: Freitag, 30. Januar, 19 Uhr

Beeinflusst von zeitgenössischer Theorie, Philosophie, Popkultur und aktuellem Tagesgeschehen schreibt Cally Spooner fragmentarische Novellen, (Musik-)Theaterstücke und Monologe. Ihre Texte bilden die Grundlage für Live-Produktionen, Filme, Hörspiele und Sound-Installationen, in denen sie die Entwicklung und das Verhalten von Sprache in ihrer körperlichen Übersetzung auf der Bühne, im Filmstudio und als Arbeitsmittel in Unternehmen untersucht. Seit 2013 arbeitet die Künstlerin an einer wandernden Live-Produktion »And You Were Wonderful, On Stage«: ein sich stetig erweiterndes Musical, aufgeführt von einem Chor von 26 Frauenstimmen, mit viel Klatsch über gefallene Helden, unerfüllte Versprechungen und Vorgänge der Automatisierung in Politik, Pop-Musik und Sport. Das Musical erforscht die Bedingungen und Auswirkungen technischer Abhängigkeit; die Technisierung von Sprache und menschlichem Verhalten sowie persönliche Ausdrucksformen von Marketingstrategien. Ausgangspunkt der Einzelausstellung »The Anti-Climax Climax« von Cally Spooner ist ihr aktueller Film »Off Camera Dialogue«, der mit dem Kunstverein Langenhagen koproduziert und dort im Herbst 2014 erstmals präsentiert wurde. Der Film reinszeniert das Transkript einer Werbestrategie, dem persönliche Geschichten ebenso wie Hoffnungen eines Mitarbeiters entnommen und zur Optimierung der Unternehmensstimme neu arrangiert wurden, um sie schließlich mit dem Angestellten zu einem TV-Spot zu verarbeiten. Im Bielefelder Kunstverein entwickelt die Künstlerin eine räumliche Dramaturgie und inhaltliche Erweiterung dieses filmischen Motivs mittels einer Lichtinstallation sowie weiteren Text-, Video- und Tonarbeiten. Alle gezeigten Werke sind Teil eines erweiterten Werkzyklus, der im Herbst 2015 zu einem besonders extravaganten HD-Musical-Film zusammengeführt wird.

Cally Spooner, geboren 1983 in Ascot (UK), lebt und arbeitet in London. Zuletzt zeigten unter anderem der Kunstverein Langenhagen, die Tate Modern in London (UK) (beide 2014), das Stedelijk Museum in Amsterdam (NL), die Kunsthal Charlottenburg in Kopenhagen (DK) (beide 2013) sowie der International Project Space in Birmingham (UK) (2012) Einzelausstellungen der Künstlerin. Sie war zudem in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, unter anderem beim Future Generation Art Prize, Pinchuk Art Center, Kiew (UA), in der Kestnergesellschaft, im Kunstverein München (alle 2014), im KW Institute for Contemporary Art Berlin, im Jeu De Paume in Paris (FR), bei der Performa 13 New York (alle 2013) und in der Serpentine Gallery in London (GB) (2012).

Ausstellungsförderung: Sparkasse Bielefeld