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Candice Breitz untersucht in ihren Arbeiten Sprache als Bedeutungsträger und als Bedeutungsstifter, sowie reduzierte Silben und Klänge, die Teil dieser Sprache sind. Mit den Mitteln des Schnitts und der Montage filtert Breitz aus vorhandenem Filmmaterial, das sie überwiegend aus bekannten Hollywoodfilmen und Musikvideos entnimmt, kurze Sequenzen. In ihrer Arbeit "Babel Series" zum Beispiel, die 1999 zum ersten Mal auf der Istanbul Biennale zu sehen war, laufen auf sieben Monitoren jeweils bruchstückhafte Ausschnitte von Musikvideos bekannter Popgrößen. Madonna oder Grace Jones stottern kurze Silben vor sich hin, die aus dem Zusammenhang gerissen keinen kohärenten Sinn mehr ergeben. Dennoch steht der Star als Ikone im Vordergrund. Bei "Becoming" (2003) imitiert Breitz kurze Sequenzen von 7 erfolgreichen Hollywoodschauspielerinnen. Rücken an Rücken stehen 14 Monitore in Zweiergruppen aneinander. Auf dem einen ist jeweils das Original, auf dem anderen die Imitation zu sehen. Über Kopfhörer ist der entsprechende Ton zu hören, der zu beiden Monitoren gehört. Die Imitation läuft nur über Mimik und Gestik, nicht über Sprache. Wie wird also die Aura einer Berühmtheit erzeugt und aufrechterhalten? Mit ihrer fragmentierten Sprach- und Bildwelt trifft Breitz kritische Aussagen zu Fragen der globalisierten Massenkultur, zu Fragen der Identifikation über die Popkultur oder zu Fragen der Sprache als Identifikationsmerkmal. Pressetext