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curator

press release only in german

Carly Fischers Kunst untersucht die zunehmende Globalisierung unserer zeitgenössischen Realität, genau dort wo deren Substanz homogenisiert und als Artikel und Klischee hergestellt wird. Die standortbezogenen Arbeiten als Antwort auf die unterschiedlichen internationalen Räume sehend, erkundet Fischer den Effekt dieser Prozesse in Bezug auf Ort und Ortlosigkeit, Realität und Reproduktion. Die Straße, als ein oftmals übersehenen Ort politischen Austausches, zitierend, sammelt Fischer den Alltagsabfall, der übrig geblieben, weggeworfen und vergessen wurde und bildet diesen als gewöhnliche Papiermodelle nach. Die Homogenisierung und die Klischees ihrer Umwelt durch Nachäffung kommentierend, agieren die Modelle als gefährliche Warnungen einer sich verändernde Realität des globalisierten Raumes.

I want to love you but I’m blowing away untersucht die Fetischisierung und die Reproduktion der Ästhethik der Berliner Industriebrachen und unser zwiespältiges Verhältnis zu dem Klischee, welches daraus geworden ist. Die verlassenen und weggeworfenen Dinge, die einmal an den Übergang und die Geschichte Berlins erinnerten, werden vermarktet und nahtlos in wandelnde Stadtoberfläche als schickes Design eingegliedert. Fischer beschäftigt sich mit diesen Widersprüchen, indem sie den alltäglichen Müll der auf den Berliner Straßen herumliegt, zu perfekten aber empfindlichen Papiermodellen verarbeitet. Ihrer Geschichten beraubt und zu idealen, gewöhnlichen Modellen ihrer selbst reduziert, beabsichtigen die Papierreplika eine Art Straßenkultur, welche für den allgemeinen Konsum gesäubert und desinfiziert wurde. In der Installation verschwimmt der Müll auf theatralische Weise mit industriellen Soundflächen, welche sich um die Musik vonKraftwerk herum aufbauen. Ein räumlich eindringlich es Musikvideo-mit-Werbung andeutend, reflektiert die Installation das klischeehafte Paket Berlins welches uns weiterhin „wegzublasen“ vermag.

press release:

Fischer’s practice explores the increasing globalisation of our contemporary reality, where its very substance is being homogenised and fabricated as commodity and cliché. Working site-specifically in response to different international spaces, she investigates the effect of these processes on the relationship between place and placelessness, reality and reproduction. Referencing the street as an often overlooked but potent site of political exchange, she collects the everyday detritus that has been left, dropped and forgotten and replicates it as generic paper models. Commenting on the homogenisation and clichés of their environment through mimicry, the models act as perfect but precarious reminders of the shifting reality of globalised space.

I want to love you but I’m getting blown away explores the fetishisation and reproduction of Berlin’s industrial wasteland aesthetic and our ambiguous relationship to the cliché it has become. Things abandoned and trashed, once reminders of the transition and history of Berlin, are now marketed and slipped seamlessly into the changing urban surface as chic design. Fischer trades on these contradictions, reproducing the mundane trash found blowing around the Berlin streets as perfect but precarious paper models. Devoid of their histories and reduced to ideal, generic models of themselves, the paper replicas propose a kind of street culture that has been cleansed and disinfected for general consumption. In the installation, the trash merges theatrically with an industrial soundscape based around Kraftwerk. Suggestive of a spatially immersive music video-cum-advertisement, the installation reflects on the clichéd package of Berlin that continues to blow us away.