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Caro Suerkemper wurde 1964 in Stuttgart geboren und studierte von 1984-90 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Stipendien: 1986 Erasmus Stipendium (DAAD), 1993 Goldrausch Förderprogramm, Berlin, 1994 Arbeitsstipendium Senat für kulturelle Angelegenheiten, Berlin, 1994/95 Landesgraduiertenstipendium B.-W., 1995 Kunststiftung B.-W., 1997 Stiftung Kunstfonds, Bonn, 1998 Stipendium Junge Kunst in Essen, 2003 Stipendium Schloss Balmoral, Bad Ems. Caro Suerkemper lebt und arbeitet in Berlin. Figuration? Aquarell? Diese Begriffe brachten noch vor einigen Jahren manche zum vorübergehendem Schweigen. Der Bereich dieser Kunst war alles andere als zeitgemäß. Aber das figurative Aquarell hat sich seinen Markt und Status zurückerobert. Caro Suerkemper agiert seit ihrer Berliner Studienzeit in diesem schwierigen tradierten Kontext. Die Motive für ihre Werke findet sie in aktuellen und auch alten Zeitungen, Zeitschriften und Büchern. „Die springen mich an und berühren etwas in mir und dann will ich wissen, was" sagt Caro Suerkemper. Die Künstlerin verfremdet dann diese Bilder durch das Abzeichnen mit Transparentpapier und die anschließende Übertragung in Gouachen und gibt ihnen somit neue Bedeutung. Sie wählt Ausschnitte, setzt starke Lichtakzente oder farbige Schatten und lässt große Partien der Blätter unbemalt und damit auch inhaltlich im Unklaren. Auf den ersten Blick wirken ihre pastellfarbenen Bilder harmlos und verspielt. Die detailverliebten, in höchstem Maße virtuos gemalten Blätter zeigen häufig das einfache, reale Leben, jedoch stets ohne ins Banale abzugleiten. Beim näheren Betrachten sind sie jedoch doppelbödig, abgründig und voller Möglichkeiten. Die Szenen wirken immer eigentümlich, brüchig, irreal und bedrohlich, als lauere etwas Unheimliches unter der schönen Fassade. Allen Arbeiten gemein ist der festgehaltene "Moment zwischen den Momenten", der "Moment des Stillstands", ein exotischer und irritierender Blick, der sowohl der Künstlerin als auch dem Betrachter als Projektionsfläche und Indentifikationsmoment dient. „Es ist eine verborgene Ambivalenz, die mir dann eine Weiterarbeit möglich macht. Oft sind an die Abbildungen, die ich benutze ganz bestimmte Erwartungen geknüpft, es macht mir Spaß, diese mit Gefühlsmomenten entgegengesetzter Natur kollidieren zu lassen. Manche Szenen entwickeln auch eine eigentümliche Absurdität, sobald man sie gelöst vom Kontext betrachtet. Ich habe ein Faible für den Moment zwischen den Momenten. Sicher müssen die Szenen, die ich benutze einen gewissen Wiedererkennungswert besitzen, was dann während der Bearbeitung passiert, ist oft sehr vielschichtig und schwer greifbar. Ich bewege mich da auch auf unbekanntem Terrain, aber ich glaube, es hat oft etwas mit Zerrissenheit zu tun." (Caro Suerkemper, 2002)

Eva Schwab, geboren 1966 in Frankfurt am Main begann 1989 ihr Studium der Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Markus Lüpertz und beendete 1995 das Studium als Meisterschülerin. 1991 erhielt sie den Kunstförderpreis des Kunstvereins Düsseldorf, 1992 Aufenthaltsstipendium, School of Visual Art, New York und 1993 Stipendium der Cité Internationale des Arts, Paris des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, NRW. 2002 führte sie eine Gastdozentur an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten, Den Haag aus. Sie lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. In ihren Werken untersucht Eva Schwab die Familienfotos ihrer Kindheit und Jugendjahre bis zu den Portraits ihrer eigenen zwei Kinder nach bleibenden Formen und Inhalten und teilt dabei ihr Werk in zwei Bereiche auf. Die erste Serie dieser Erinnerungsarbeit, die „Weltbilder" besteht aus einer Vielzahl kleinformatiger Aquarelle auf wachsdurchtränkter Leinwand. Sie selbst sagt "Wachs als rückblickender Malgrund und Trägermaterial für vergrößerte Fotokopien lässt eine pergamentartige Transparenz entstehen, die die Dematerialisation des Fotos beabsichtigt. Durch die malerische Auflösung der Abbildung wird Raum für weitergehende Erinnerungen geschaffen. Die scheinbare Banalität der dargestellten Szenen appelliert an das kollektive Erinnerungsgefühl: Was bist du? Was bin ich? Der Blick zurück dient der Erkenntnis der Gegenwart." In der zweiten Serie der Erinnerungsarbeit wird die zeitliche Weiterführung der Weltbilder veranschaulicht und erforscht, was in diesen „Bildern danach" auf übergeordneter Ebene angelegt ist und erst noch werden will. Dies ist der Blick nach vorne. Eva Schwab: „Nachbilder sind Lichtbilder, die hinter geschlossenen Augen entstehen. Das Portrait, die Landschaft, das Erlebte, das Gefühl erlangt in der Duplizität Vergleich- und Wahrheitsbetrachtung." Im Nachbild ermöglicht sich die Befragung des Vorbildes, und umgekehrt. Pressetext

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Caro Suerkemper - Gesammelte Werke
Eva Schwab - Nachbilder