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Carol Rama nimmt in ihrem Frühwerk (ab 1936) eine radikale, tabubrechende Position ein, in der sie vieles vorwegnimmt, was die künstlerische Auseinandersetzung mit Körper und Sexualität in den 1960er und 1970er Jahren kennzeichnet. In ihren fragilen Aquarellen malte und zeichnete sie erotische Szenarios mit oft fragmentierten, verletzten Körpern von vornehmlich Frauen oder mit sexueller Symbolik besetzte Objekte, wie Prothesen, Schuhe oder auch Tiere. In den 1950er Jahren wendet sie sich der Abstraktion zu, um in der Folge diese Bilder wiederum mit körperspezifischen Materialien zu versetzen, wie Tierkrallen, Puppenaugen oder Fahrradschläuche.

Seit Anfang der 1980er Jahre beschäftigt sich Carol Rama auch wieder mit ihrem frühen Thema, der erotischen Zeichnung, in die Alltagsthemen ebenso einfließen wie mythische Figuren, die – wie fast ihr gesamtes Werk – immer auch eine ironische Note haben. Die Ausstellung zeigt einen stringenten Querschnitt durch Ramas Werk und setzt ein besonderes Schlaglicht auf ihre enge und bedeutende künstlerische Beziehung zu dem Dichter Edoardo Sanguineti. Am 10. Jänner 2005, 19 Uhr, wird Edoardo Sanguineti in der Galerie im Taxisalais eigene Texte lesen, davon viele über Carol Rama. (In Zusammenarbeit mit dem Istituto Italiano di Cultura, Innsbruck).

Carol Rama wurde 1918 in Turin geboren, wo sie auch lebt. Im Sommer 2003 erhielt sie den Goldenen Löwen der Biennale in Venedig. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Ulmer Museum, Ulm, wo sie vom 11. September bis 14. November 2004 gezeigt wird.

Katalog Hg. Brigitte Reinhardt, Ulmer Museum; Silvia Eiblmayr, Galerie im Taxispalais, Innsbruck. Texte von Silvia Eiblmayr, Brigitte Reinhardt, Edoardo Sanguineti, Lea Vergine. (dt. / engl.) Verlag Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2004 145 S., 85 Abb. davon ca. 75 farbig ISBN3-7757-1478-2

Pressetext

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Carol Rama - Appassionata
In Zusammenarbeit mit dem Ulmer Museum

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12.09.04 - 14.11.04 Ulmer Museum, Ulm