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Der Leo Breuer-Preis, den der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in Erinnerung an den renommierten Maler und Gestalter Leo Breuer (1893-1975) in diesem Jahr zum 6. Mal verliehen hat, richtet sich an Künstlerinnen und Künstler, „deren Arbeiten eine aktuelle Auseinandersetzung mit dem Konkret-Konstruktiven darstellen“.

Ganz im Sinne des Preises und seines Namensgebers geht es im photographischen und plastischen Werk von Carsten Gliese um einen zeitgemäßen und weiterführen-den Umgang mit dem konkreten Raum und der Konstruktion neuer Räume, die ebenso komplexe wie völlig neue Sichtweisen existierender Außen- und Innenräume eröffnen. Hierfür zerlegt der Künstler mit Hilfe der Photographie und des Modellbaus vorhandene Räume, um sie anschließend neu – und das heißt: jenseits von linearperspektivischen Gesetzen, vielmehr Licht- und Schattenmodulation folgend - zusammenzufügen.

So gibt die zentrale Photoarbeit der Ausstellung die Vorder- und Rückseite eines Modells aus Karton wieder, das der Künstler aus Teilen der zuvor von ihm angefertigten Photos des Ausstellungsraumes gebaut hat. Während die Flächen zwar nicht maßstabsgetreu, aber doch ihrer Form nach im existierenden Raum vorkommen, sind die tiefenräumlichen Teile frei konstruiert.

In seiner Photoserie ‚Interieur’ wiederum fügt Gliese plastische Konstruktionen aus alltäglichen Gegenständen, die er durch kleine Eingriffe und eine ungewöhnliche Perspektive aus ihrer Funktionalität, Maßstäblichkeit und Zufälligkeit befreit, zu Bildkompositionen.

Die Videoarbeit im kleineren Ausstellungsraum legt in kurzen, meist nur blitzartig aufleuchtenden Bildern und Bildfragmenten weitere, durch scharfe Helldunkelkontraste zusätzlich abstrahierte Ansichten des Modells und des Eingangsbereichs der gkg aus unterschiedlichen Blickwinkeln frei.

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Carsten Gliese
Leo Breuer-Preisträger