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eine Ausstellung zum 100. Geburtstag von Caspar Walter Rauh

Caspar Walter Rauh wurde 1912 in Würzburg geboren und starb 1983 in Kulmbach, 2012 würde er seinen 100. Geburtstag feiern. Dies will das Kunstmuseum Bayreuth zum Anlass nehmen, dem Künstler eine größere Ausstellung zu widmen.

Das Werk des phantastischen Realisten Caspar Walter Rauhs entfaltet sich kunsthistorisch zwischen dem surrealen zeichnerischen Frühwerk Paul Klees und dem Symbolismus eines James Ensor.

Das Kunstmuseum Bayreuth bewahrt die Caspar Walter Rauh Sammlung der Oberfrankenstiftung, die mit nahezu 1200 Arbeiten einer der größten Bestände im Kunstmuseum darstellt. Seit 1999 ist das Kunstmuseum Bayreuth angetreten, das Werk Caspar Walter Rauhs mit Ausstellungen und Katalogen in die europäische Kunstgeschichte einzuordnen und es mit überregional wirkenden Ausstellungen bekannt zu machen. Als Beispiele hierfür mögen Ausstellungsgegenüberstellungen wie 2002 mit dem dänischen Surrealisten Wilhelm Freddie oder 2004 mit dem Klee-Schüler Hubert Berke gelten.

Mit dieser Ausstellung zum 100. Geburtstag soll Rauhs Werk in einen wichtigen kunsthistorischen und kulturgeschichtlichen Sinnzusammenhang gestellt werden und aufzeigen, welche Einflüsse er in der Auseinandersetzung mit Paul Klee und James Ensor aufnahm und wie er diese in seinem weiteren Wirken eigenständig weiter formulierte.

Als Rauh im Jahr 1932 nach seinem Abitur in Bayreuth an die Düsseldorfer Kunstakademie ging, um dort bei Werner Heuser und Heinrich Nauen zu studieren, lehrte dort der Bauhausmeister Paul Klee. Rauh ist Klee dort wohl begegnet, doch wissen wir nicht, ob es zu einem engeren Kontakt kam. Sicher wissen wir aber, dass Rauh nach 1933, als die Nationalsozialisten Klee aus dem Amt jagten und Studenten wie Caspar Walter Rauh, Hubert Berke oder Georg Meistermann nahe legten, die Akademie „freiwillig“ zu verlassen, für einige Monate mit August Preusse und einigen befreundeten Klee-Schülern zusammen in den Niederlanden lebte. Denn einige der aus Rauhs früher Zeit erhaltenen Zeichnungen und Graphiken lassen eine auffällige Abkehr vom Expressionismus und eine Hinwendung zu dem abstrahierenden, freien und leichten Strich Paul Klees und zur surrealen Bilderwelt seines graphischen Werkes erkennen.

In den sechziger Jahren hatte Caspar Walter Rauh Kontakt zu verschiedenen renommierten Galeristen und Verlegern in Westdeutschland. Später wurde er von Kurt Desch in München und Hans Küfner in Würzburg vertreten. Seit 1958 war Rauh Mitglied der europaweit agierenden Gruppe „Fantasmagie“, die ihren Sitz in Belgien hatte, und stellte in verschiedenen überregionalen Ausstellungen zusammen mit den dort wirkenden Künstlern des phantastischen und magischen Realismus aus. Stark beeinflusst war diese Gruppe von den surrealen graphischen Bildwelten z. B. von James Ensor. Vor allem in Caspar Walter Rauhs Werk aus dieser Zeit erscheinen die Gemeinsamkeiten zu Ensor frappierend.

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Caspar Walter Rauh -
im Blick auf Paul Klee und James Ensor