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Die Sammlung Bührle ist in Zürich und weit darüber hinaus eine bekannte Unbekannte. Als vor zwei Jahren vier kapitale Kunstwerke von Cézanne, Degas, Monet und van Gogh in einem dreisten Raubüberfall gestohlen wurden (nur zwei sind bis heute wieder aufgetaucht), war die stille Sammlung plötzlich in aller Munde. Dabei gehört die einzigartige Kollektion von rund 180 Bildern und Plastiken, die in einer Stiftung zusammengefasst sind, zu den bedeutendsten Privatsammlungen weltweit.

Die Ausstellung im Kunsthaus hat aus zwei Gründen einen besonderen Rang in unserem Programm: Wenn sie 2010, nach mehr als fünf Jahrzehnten, wieder vollständig in jenem grossen Saal ausgestellt wird, den Emil Bührle (1890–1956) dem Kunsthaus und der Stadt schenkte, eröffnen wir das Jubiläumsjahr gleichsam mit einer Generalprobe: Die Sammlung Bührle wird später in eigens geschaffene Räume der Kunsthaus-Erweiterung von David Chipperfield einziehen, die 2015 vollendet sein soll. Nun ergibt sich eine einzigartige Gelegenheit, die Meisterwerke des französischen Impressionismus von Manet, Cézanne, Monet und van Gogh bis Picasso und viele überraschende Entdeckungen in ihrer ganzen Fülle und unter ganz anderen Bedingungen als am angestammten Platz der Sammlung Bührle zusehen, gleichsam in neuem Licht.

Die Sammlung des Zürcher Industriellen und Kunsthistorikers ist mit Fragen nach der Herkunft der Bilder und den Umständen ihrer Erwerbung verknüpft, denen wir in der Ausstellung und in begleitenden Veranstaltungen nachgehen. Eine Dokumentation über die Geschichte dieser Sammlung, die wie keine zweite symptomatisch ist für das Sammeln in der Schweiz im 20. Jahrhundert, wird auch die jüngsten dramatischen Ereignisse einschliessen. Das Kunsthaus freut sich über dieses besondere Gastspiel.