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Vom 25. Februar bis zum 23. April 2006 zeigt das Museum Folkwang mit der Ausstellung „WORK in Progress“, sieben Positionen zeitgenössischer Fotografie zum Thema Arbeit, die im Rahmen des International Photography Research Project (IPRN) in verschiedenen europäischen Ländern entstanden sind.

Unter dem Titel „Changing Faces“ wurde dieses Projekt zur Fotografie, das Teil des EU-Programms Culture 2000 ist, im Jahr 2004 von der Universität in Sunderland (UK) initiiert. Neben dem Museum Folkwang sowie der Universität Duisburg-Essen sind daran der Arts Council of England, Dom Fotografie in Poprad (Slowakei), die Universität Leiden und die Stiftung Paradox (Niederlande) sowie die Universität von Jyvaskyla (Finnland) beteiligt.

Ziel von „Changing Faces“ ist es, neue fotografische Arbeiten anzuregen, die sich den gesellschaftlichen Veränderungen und der kulturellen Vielfalt eines sich erweiternden Europas widmen. Im Zeitraum zwischen 2004 und 2007 findet mit insgesamt 18 internationalen Fotografinnen und Fotografen ein Austausch zwischen 16 verschiedenen Ländern statt, darunter sind z. B. Island, Litauen, Tschechien, Frankreich, Italien oder Spanien. Alle Projekte setzen sich mit dem Thema Arbeit (Work) auseinander – ein Bereich, der durch Strukturwandel und Globalisierungsprozesse grundlegenden Veränderungen unterworfen ist, die die am Austausch beteiligten Länder gleichermaßen betreffen.

Begleitet wird „Changing Faces“ von verschiedenen Ausstellungen, Konferenzen und Publikationen. Die von der Fotografischen Sammlung im Museum Folkwang organisierte und von Agnes Matthias kuratierte Ausstellung „WORK in Progress“ stellt nun die Ergebnisse der ersten Phase aus dem Jahr 2005 vor. Präsentiert werden Arbeiten von sechs bzw. sieben europäischen Fotografinnen und Fotografen, die jeweils während eines mehrwöchigen Aufenthaltes in einem Gastland fotografiert haben.

Entstanden sind Aufnahmen, die das weite Spektrum dessen, was heute ‚Arbeit‘ bedeutet, mit ganz unterschiedlichen fotografischen Ansätzen ausloten. So beobachtet die finnische Fotografin Renja Leino (1958) in Tschechien das Verhalten von Kindern und jungen Erwachsenen vor dem Computer – einem Medium, das die Arbeitswelt neu strukturiert hat. Dem Alltag von Angehörigen der britischen ‚Working Class‘ spürt das tschechische Fotografenduo Stepanka Stein und Salim Issa (1976/1973) nach, während der Niederländer Rob Hornstra (1975) ein Portrait der isländischen Gesellschaft zeichnet, die mit der zunehmenden Industrialisierung des ehemals traditionellen Arbeitssektors der Fischerei konfrontiert ist. Orri Jónsson (1970) aus Island hat hingegen Sinnbilder für die schwierige wirtschaftliche Situation der Slowakei entwickelt. Mit den Zukunfts- und Berufswünschen litauischer Jugendlicher angesichts eines expandierenden Europas setzt sich der Düsseldorfer Fotograf Thomas Neumann (1975) auseinander, und Arturas Valiauga (1967), gebürtig aus Vilnius, vergleicht in seinen Bildern die Lebenssituation von Litauern, die meist aufgrund von Jobmöglichkeiten in den Niederlanden leben, und Niederländern, die in Litauen arbeiten.

Ergänzt werden diese Positionen durch Fotografien von Clare Strand. Die britische Künstlerin war 2004 im Rahmen des IPRN zu Gast am Museum Folkwang und hat dort ein Projekt über die post-industrielle Arbeit realisiert.

Als Teil eines im Zusammenhang von „Changing Faces“ entstehenden Bildarchivs zur Situation von ‚Arbeit‘ in Europa markiert „WORK in Progress“ sicherlich einen Anfang einer innereuropäischen Kommunikation über zentrale, gemeinsame Themen aus der Sicht zeitgenössischer Fotografie. Nach der Station im Museum Folkwang wird die Ausstellung in weiteren europäischen Ländern zu sehen sein.

Zur Ausstellung erscheint ein englischsprachiger Katalog.

Pressetext

only in german

Changing Faces:
WORK in Progress – 7 fotografische Projekte
Neue Galerie, Museum Folkwang

mit Renja Leino, Stepanka Stein / Salim Issa, Rob Hornstra, Orri Jonsson, Thomas Neumann, Arturas Valiauga, Clare Strand