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Die konzeptuelle Praxis der englischen Künstlerin Charlotte Moth (*1978), die bei Hermes und der Pfau mit „two of a kind“ ihre erste Einzelausstellung in Deutschland zeigt, basiert auf einer Sammlung an Fotografien, die sich seit mehreren Jahren mit der phänomenologischen Lesbarbkeit von architektonischen Räumen auseinandersetzen. Die zumeist in Seebädern und Freizeitparks fotografierten Gebäude, deren Architekturen sich durch eine besondere skulpturale Qualität auszeichnen, werden von Charlotte Moth in einem kontinuierlich wachsenden „Travelogue“ zusammengefasst, einem von André Cadere beeinflussten Archiv an Schauplätzen, das in unterschiedlichen Ausprägungen, als fotografischen Serie, als Text oder Diainstallation von der Künstlerin ausgestellt werden kann.

Die spezielle Hängung der Fotografien des „Travelogue“ bezieht sich bei Hermes und der Pfau auf eine Wandinstallation in der vor kurzem stattgefundenen Retrospektive André Caderes in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und dem Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, in der mit historischen Aufnahmen dessen Interventionen im öffentlichen Raum dokumentiert werden. Diese als Homage an Cadere und als physische Intervention in den Ausstellungsraum gedachte Hängung kombiniert Charlotte Moth mit einem Buch, das eine Serie an in-situ entstandenen Schwarzweiß-Aufnahmen enthält, auf denen im Ausstellungsraum kubische Formen und großblättrige Pflanzen in unterschiedlichen Positionierungen und Lichtstimmungen zu sehen sind. Die sich doppelnde Wiederholung von fotografiertem und realem Raum, die beim Durchblättern des Buches erfahrbar wird, und seiner Gegenüberstellung mit dem von der Künstlerin bereisten Raum des „Travelogue“ lässt dabei bewusst die Frage nach der Unterscheidbarkeit und der konkreten Zuteilung von Bedeutung zugunsten eines intuitiven Verständnisses von Ort und Zeit offen.

Charlotte Moth wurde 1978 geboren und hat an der Slade School of Art in London sowie an der Jan van Eyck Academy in Maastricht studiert. Ausstellungen umfassen das Stedelijk Museum Bureau in Amsterdam, den Palais de Tokyo in Paris (2008), den JET Space in Berlin und Project Art Centre in Dublin (2007) sowie Dolores bei Ellen de Bruijne Projects in Amsterdam (2006). Weitere Ausstellungen sind unter anderem im Irish Museum of Modern Art in Dublin, dem Schaufenster des Kunstvereins für Rheinlande und Westfalen in Düsseldorf sowie bei LACE in Los Angeles geplant. Gegenwärtig nimmt Charlotte Moth am Residency Programme des IMMA in Dublin teil, davor war sie Stipendiatin des Palais de Tokyo in Paris. Von 2006 bis 2007 betrieb sie zusammen mit Falke Pisano den Ausstellungsraum falkeandcharlotte in Amsterdam.

Die in "two of a kind" gezeigten Arbeiten sind im Rahmen des Residency Programme des Irish Museum of Modern Art und mit der Unterstützung des Arts Council of England Individuals Lottery, Grants for the Arts Award entstanden.

Eröffnung am 20.11.2008 um 19 Uhr mit Musik von Michael Paukner.