Kunsthalle Bremen

KUNSTHALLE BREMEN & KUNSTVEREIN BREMEN | Am Wall 207
28195 Bremen

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Im Mittelpunkt der Ausstellung „Christina Kubisch – Stromzeichnungen. Arbeiten 1973 - 2008“ stehen die Zeichnungen der Berliner Künstlerin, die seit Mitte der 1970er Jahre in der Öffentlichkeit künstlerisch aktiv ist. Klang und Licht bilden die wichtigsten Materialien ihres OEOEOEOEuvres - die Kunsthalle zeigt vom 15. Juli bis zum 5. Oktober 2008 jene Zeichnungen, die im Zusammenhang ihrer bisherigen Performances, Klang- und Lichtinstallationen entstanden sind. Diese „Partituren“ beinhalten Skizzen, Handlungsanweisungen und Pläne zur Vorbereitung von bestimmten künstlerischen Arbeiten, genauso wie zeichnerische Aufarbeitungen der häufig temporären Arbeiten Christina Kubischs. Zudem konzipiert die gebürtige Bremerin speziell für die Ausstellung einen Electrical Walk durch Bremen, bei der sie die Hansestadt für die Besucher mit elektromagnetischen Kopfhörern akustisch erfahrbar macht.

Christina Kubisch gehört zu den ersten Künstlerinnen in Deutschland, die mit den Medien Klang und Licht gearbeitet hat. Ihr vielseitiges künstlerisches Werk lässt sich umfassend anhand der Zeichnungen, mit denen sie ihre Arbeit begleitet, betrachten. Dabei handelt es sich einerseits um Skizzen und planerische Vorarbeiten, andererseits um Nachzeichnungen. Im Sinne der Dokumentation früher Werke sind neben Fotound Videodokumentationen der Künstlerin auch Installationen in die Ausstellung integriert. Ein besonderes Augenmerk ist hier Kubischs erste Klanginstallation Il respiro del mare (Das Atmen des Meeres) von 1981. Im Rahmen der Ausstellung haben die Besucher auch außerhalb der Kunsthalle die Möglichkeit Kunst zu erfahren: Die Electrical Walks bieten ein aufregendes Klangerlebnis. In der jüngsten Serie dieser Electrical Walks hat Kubisch nach 2005 zum zweiten Mal eine akustische Route für Bremen konzipiert, auf der Besucher außergewöhnliche Klänge entdecken können: Es handelt sich um das Hörbarmachen von elektromagnetischen Feldern, die sich in unserer technisierten Stadtwelt immer mehr verbreiten. Durch spezielle elektromagnetische Kopfhörer, die in der Kunsthalle Bremen ausgegeben werden, können „Stromspaziergänger“ die Stadt Bremen akustisch anders erfahren und als „akustischen Raum“ erleben. Nebenbei erkennen sie, in welchem Maße uns die unsichtbaren elektromagnetischen Felder im Alltag umgeben.

Die ausgebildete Komponistin hat 1980/81 ihr fachliches Wissen im Bereich der elektronischen Musik durch ein Studium der Elektronik am Technischen Institut in Mailand erweitert und Klanginstallationen, Klangskulpturen und elektroakustische Kompositionen zum Fokus ihrer Arbeit gemacht. Seit 2003 nutzt Christina Kubisch elektromagnetische Kopfhörer für ihre Arbeiten im öffentlichen Raum (Electrical Walks). Kubisch weist im Zusammenhang der Electrical Walks, von denen sie seit 2003 bereits Versionen in Berlin, Oxford, London, Haarlem, Riga, New York, Chicago, Krakau, Mexico Stadt und weiteren Städten für die Bewohner erfahrbar gemacht hat, mittels einer Karte bestimmte Punkte aus, die ungewohnte Klangerlebnisse ergeben.

Es steht Teilnehmern am Electrical Walk allerdings frei, der Route der Künstlerin zu folgen oder/und sich den akustischen Raum der Stadt selbst zu erschließen.

Der vorgeschlagene Weg im Rahmen der Ausstellung wird an der Kunsthalle Bremen beginnen, so dass sich der direkte Zusammenhang zur Präsentation im Museum ergibt und die Ausstellung sich in den öffentlichen Raum erstreckt.

Christina Kubisch erhielt kürzlich, am 15. Juni 2008, im Skulpturenmuseum Marl den Ehrenpreis des Deutschen Klangkunst-Preises für ihr Lebenswerk. Der Preis wird vom Kulturradio WDR 3, dem Skulpturenmuseum Glaskasten Marl und der Initiative Hören, unterstützt von der Kunststiftung NRW, vergeben. Der Deutsche Klangkunst- Preis wird an künstlerische Arbeiten verliehen, die sich gezielt mit radiophoner und raumbezogener Klangkunst befassen. Er soll die Weiterentwicklung des Genres Klangkunst fördern und die Auseinandersetzung mit der akustischen Umwelt und dem akustischen Raum intensivieren.

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Christina Kubisch
Stromzeichnungen
Arbeiten 1973 - 2008

Kurator: Ingmar Lähnemann