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24. März – 17. September 2023
Eröffnung: Donnerstag, 23. März 2023, 20 Uhr

Christina Quarles

Die US-amerikanische Malerin Christina Quarles entwickelt für ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland eine architektonische Intervention und setzt ihre Gemälde und Zeichnungen aus den Jahren 2015 bis heute in unmittelbare Nähe zu Werken von Absalon, Vito Acconci, Stanley Brouwn, Daniel Buren, Annette Kelm, Nam June Paik und Charlotte Posenenske aus der Sammlung der Nationalgalerie. Die Gegenüberstellung von Quarles‘ Werken mit denen der Sammlung eröffnet den Besucher*innen vielschichtige Zugänge zur Darstellung des menschlichen Körpers in der Kunst über sechs Jahrzehnte. Die Ausstellung im Hamburger Bahnhof zeigt Gemälde und Arbeiten auf Papier von Quarles sowie eine ortsspezifische eigens für die Schau konzipierte Malerei-Installation.

„Die Malerei ist tot,“ erklärte der französische Maler Paul Delaroche, als er um 1840 die erste Fotografie sah. Christina Quarles‘ (geboren 1985 in Chicago) Arbeiten zeigen, dass die Kunst der Malerei bis heute aktuell ist. In diesem Feld hat die in Los Angeles lebende Malerin eine einzigartige Sprache entwickelt – nicht nur durch die Virtuosität ihrer Technik, sondern auch durch die Auseinandersetzung mit der Erfahrung, in einem rassifizier-ten, queeren Körper zu leben. Die Tochter einer weißen Mutter und eines Schwarzen Vaters schafft Quarles komplexe Bilder, in denen Torsi, Gliedmaßen und Gesichter mit einem breiten Spektrum von Innenräumen und Objekten aufeinanderprallen. Das Ergebnis ist eine der Schwerkraft trotzende Interpretation der menschlichen Identität, die gleichzeitig unbeschränkt und begrenzt ist, und sowohl von Lust als auch von Schmerz verzehrt wird.

Kuratiert von Sam Bardaouil und Till Fellrath, Direktoren Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart.