press release only in german

„2 aus ...“ ist eine Ausstellungsreihe, bei der einem Vorstandsmitglied des Kasseler Kunstvereins die Kuratorenschaft mit der Vorgabe übertragen wird, den Blick auf eine deutsche Stadt zu lenken und 2 Künstler, die vornehmlich in dieser Stadt leben und arbeiten, zu einer Ausstellung in die Räume des Kasseler Kunstvereins einzuladen. Nach Düsseldorf und Berlin fiel die Wahl des Kurators Werner Demme bewusst auf Stuttgart, eine Stadt, die augenblicklich vielleicht nicht im Zentrum des allgemeinen Interesses und dem Lebensmittelpunkt junger Kunstschaffender liegt, in der aber dennoch aus der Arbeit einer renommierten Akademie sowie aus hochkarätigen Stipendien heraus immer wieder interessante künstlerische Positionen hervorgehen. Die „2 aus ... Stuttgart“ sind Christine Rusche und Georg Winter.

Christine Rusche (geb.1971) bezieht ihre Arbeiten direkt auf den jeweiligen Ausstellungsraum. Es sind „Raum-Zeichnungen“, die aus abstrakten, in monochromen Schwarz und Weiß gehaltenen raumgreifenden Zeichnungen bestehen, welche in die Architektur des Ausstellungsraumes eingearbeitet sind. Die gemalten, flachen Formen oder auch skulpturalen Elemente, die sie integriert, betonen und brechen gleichzeitig die architektonische Struktur des Raumes. Dies erreicht sie durch eine Verrückung der Perspektive. Die Veränderung der gewohnten Wahrnehmung führt beim Betrachter zu einer Verunsicherung, aber auch zu einer Sensibilisierung und Auseinandersetzung mit dem neu entstandenen Raum. Der Betrachter kann sich damit auseinandersetzen und muss ihn aktiv erforschen, um ihn zu begreifen. Zudem entsteht durch die Verschmelzung von Architektur, Skulptur und Zeichnung eine neue Einheit, die die Zeichnung für den Besucher physisch erfahrbar und die Arbeit zu einem Erlebnisraum macht. Für den Kasseler Kunstvereins hat sie eine neue, raumbezogene Arbeit entwickelt.

Georg Winter (geb. 1962) wird in Kooperation mit Manfred Ballmann (Apotheker), Dr. Roman Buxbaum, Ute Heddergott (Supervisorin), Adalbert Hösle (Retrogradist) und dem Technischen Hilfswerk Kassel für seine Ausstellung im Kasseler Kunstverein am Eröffnungstag, Sonntag 14. Mai, ab 11 Uhr eine Katastrophenschutzübung für kulturelle Massenveranstaltungen (cded: cultural disasters emergency drill 2006/2007) durchführen. Bei dieser Übung sollen psychosomatische und mentale Zustände, die beim Besuch einer Massenveranstaltung auftreten können, erkannt, behandelt und untersucht werden. In die Räume des Kasseler Kunstverein wird ein Behandlungsraum integriert. Bei leichten Problemen soll dort die Selbstmedikation der Beteiligten angeregt werden. In komplexeren Fällen steht Fachpersonal zur Verfügung, das bei akustischen Reizungen dämpfende oder anregende Maßnahmen erprobt, bei visuellen Reizungen Augentrost verabreichen wird. Ergänzt wird die Aktion durch ein umfangreiches Handbuch, das zur Eröffnung erscheint und kostenlos ausgegeben wird. Es enthält einen einleitenden Text von Ute Heddergott (Supervisorin) und zahlreiche Übungen und Hilfestellungen im Katastrophenfall. Während der gesamten Ausstellungsdauer werden Behandlungs- und Regenerationsräume dem Publikum zur Verfügung stehen.

Pressetext

only in german

2 aus ... Stuttgart:
Christine Rusche / Georg Winter