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In den meist großformatigen, farbintensiven und vielschichtigen Bildern der Schweizer Künstlerin Christine Streuli (*1975) sind die übereinander gelagerten Muster zu einem dichten geometrischen Gewebe verwoben. Fast stofflich heben sie sich von den Leinwänden ab. Mittels Symmetrie, Spiegelung und Wiederholung entwirft Streuli Muster und stark ornamentale Bildstrukturen, die sich dem Betrachter fast dreidimensional entgegenwölben.

Der Oldenburger Kunstverein präsentiert eine Reihe ganz neu geschaffener Bilder. Große Lackbilder, deren leuchtende Farbigkeit aus dem Bild heraus zu glühen scheint und daneben kleine Tafelbilder, die nicht nur als Malerei, sondern auch als kostbare Objekte aus Holz und Lack wahrgenommen werden.

Jedes Bild Christine Streulis ist ein Einzelfall – nicht nur inhaltlich, sondern auch formal. Sie recherchiert immer wieder aufs Neue und sucht für jedes Werk nach der richtigen Umsetzung und malerischen Technik. Dabei ist sie keine klassische Malerin, vielmehr zitiert sie sowohl die Malerei an sich als auch die malerischen Techniken. Sie benutzt Acryl, Lack oder Öl. Die Farbe wird mit dem Pinsel aufgetragen, gesprayt, zum Fliessen gebracht oder per Schablone oder als Abdruck auf die Leinwand übertragen.

Die Absicht der Künstlerin zielt dabei weit über die einfache Präsentation von Gemälden hinaus: ihr Anliegen ist vielmehr dem Betrachter einen Zutritt in ihre malerische Welt zu eröffnen. Dabei nimmt Christine Streuli im Kontext der zeitgenössischen Malerei eine besondere Position ein. Sie verwendet eine vielfältige Zeichensprache, die sich aus den unterschiedlichsten kulturellen Quellen speist und eine Suche nach neuen Ausdrucksformen in der Malerei beschreibt, die sich weder eindeutig der Gegenständlichkeit noch der Abstraktion zuordnen lassen.

Streuli absolvierte 1997-2001 den Studiengang Bildende Kunst an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (HGKZ), parallel dazu an der Hochschule der Künste Berlin in der Klasse von Prof. Bernd Koberling. Ihr Diplom erwarb sie 2001 an der HGKZ.

Nach ihrer Ausbildung reihten sich mehrere Stipendien dicht aneinander. 2001-2002 nahm sie an einer Fortbildung am International Studio and Curatorial Programm (ISCP) in New York teil. Ein halbes Jahr lebte sie danach in Kairo und ein weiteres Jahr in San Francisco, bevor die dreimalige Gewinnerin des Eidgenössischen Kunstpreises (2004-2006) 2007 nach Berlin zurückkehrte.

Mit 31 Jahren vertrat Christine Streuli 2007 die Schweiz auf der 52. Kunstbiennale in Venedig zusammen mit dem Züricher Künstler Yves Netzhammer. Sie war damit eine der jüngsten Künstlerinnen, die bislang ihre Arbeiten dort präsentieren konnten. Ihre erste Einzelausstellung fand 2002 im New Yorker Hunter College for Fine Arts statt, seither hat sie jedes Jahr mehrere Ausstellungen bestritten.

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Christine Streuli
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