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Im Rahmen der Reihe „Freestyle“, welche das Mönchehaus Museum Goslar in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig durchführt, werden die Werke von Braunschweiger Meisterschülern gezeigt. Der Maler Christof Mascher ist der zweite Meisterschüler, den das Haus vorstellt.

Der 1979 in Hannover geborene Künstler besuchte die Fachhochschule Hannover und wechselte später zur Hochschule nach Braunschweig, wo er bei Walter Dahn studierte, dessen Meisterschüler er seit diesem Jahr ist.

In Maschers Bildern vereinen sich folkloristische Elemente mit Ideen utopischer Architektur, wie sie die expressionistische Künstlergruppe Gläserne Kette um Bruno Taut und Wenzel Hablik zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwarf. Dunkle, märchenhafte Berglandschaften sind von kristallinen Bögen, Hexenhäuschen und grotesken Figuren bevölkert und wirken dennoch unbelebt. In ihrer betonten Einfachheit lassen Malweise und Bildauffassung Bezüge zu Neil Jenneys Bad Painting oder dem intuitiven Duktus in Per Kirkebys Masonit Bildern aus den frühen Siebziger Jahren erkennen. Obwohl Mascher korrekte Perspektive und naturgetreue Wiedergabe nicht kümmern, locken die teils gefirnissten Bild-oberflächen gar nicht bad painting-gemäß mit altmeisterlichem Glanz.

In Maschers Malstil steht das Präzise neben dem Verwischten, Ausgemaltes neben Angefangenem, Gestisches neben Ornamentalem, Abstraktes neben Gegenständlichem. Seine Bildsprache ist ähnlich organisiert wie eine Traumsprache, in deren Widersprüchen und Brüchen sich am Ende das eigene Ich spiegelt. Die Alliierung dieser Gegensätze fordert den Betrachter heraus. Sie regen ihn an, sie vielleicht doch etwas länger anzuschauen als nur für die Dauer „eines langen, dunklen Fünfuhrtees“. Der Ausstellungstitel ist einem 1988 erschienenen Roman des britischen Science-Fiction-Autors Douglas Adams entliehen.

Zur Ausstellung wird ein Katalog erscheinen.

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Reihe Freestyle:

Christof Mascher
Der lange dunkle Fünfuhrtee der Seele
Kurator: Oliver Zybok