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Der Videokünstler Christoph Girardet arbeitet mit angeeignetem Filmmaterial. Girardet sammelt, schneidet, zerstört und kombiniert Gefundenes. Er extrahiert Filmsequenzen wie einzelne Filmbilder und arrangiert sein „Found Footage“ zu neuen Sinnzusammenhängen. Die Arbeit „Silberwald“ (2010) bedient sich historischen Filmmaterials aus deutschen Heimatfilmen der 1950er und 1960er Jahre. In einer Drei-Kanal-Projektion begegnen sich Fundstücke aus über 70 Filmen. Wie in einem Triptychon ordnet die Projektion drei nebeneinander gestellte Frames an. Das feinfühlig komponierte Arrangement lässt die Filmbilder in immer neue Dialoge miteinander treten. Auf humorvolle und hintersinnige Weise werden die eingefahren Strukturen und stereotypen Bilderwelten des Genres in ihrer Absurdität offenbar: Sonnenaufgänge. Stramme Mannsbilder, erhabene Bergpanoramen. Durch den Wald streift hoheitsvoll ein Hirsch, Bäume rauschen im Wind. Mädchen laufen über Blumenwiesen. Schussversuch, Streit, Versöhnung und züchtige Küsse im Sonnenuntergang.

Eröffnung Freitag, 15. Juni 2012, 19:00 Uhr Begrüßung: Dr. Torsten Scheid, Kurator Christoph Girardet im Gespräch mit Professor Dr. Thomas Lange, Universität Hildesheim, Mittwoch, 4. Juli 2012, 18:00 Uhr

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Christoph Girardet
Silberwald