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Schreibers Fotografien dokumentieren keine Sachverhalte. Seine Bildsprache ist nicht deskriptiv, vielmehr suggestiv. Seit mehreren Jahren spielt der Künstler mit Grundannahmen, die festlegen, was in dieser Welt als möglich oder unmöglich gilt. Allen Werke, die aus dieser Auseinandersetzung resultieren, ist gemeinsam, dass sie eine Gegebenheit festhalten, die von der Normalität abweicht und inhaltlich nicht klar bestimmbar ist. Schreibers „Welten“ zeichnen sich durch Andersartigkeit aus. Sie sind kurios, sonderbar, skurril und zunehmend auch ominös, unheimlich und ausgesprochen phantastisch.

In seinen jüngsten Arbeiten verlässt der Künstler zunehmend die sachbezogene Nüchternheit, die seine Formensprache lange bestimmte. Verstärkt überschreitet er nicht nur inhaltlich, sondern auch visuell die Grenzen von naturwissenschaftlichen Weltbildern. Gerne setzt Schreiber Spezialeffekte wie dramatisch inszenierter Wolkengebilde ein, abstrahiert in sichtlich demonstrativer Façon Bildmaterial, das er verwendet – Gebäude sind beispielsweise kaum mehr mit Öffnungen versehen - und oft kombiniert er Bildfragmente in scheinbar kruder Manier, so dass das fertige Werk eindeutig als Collage erkennbar bleibt. Der Grad an Künstlichkeit hat bedeutend zugenommen und in gleichem Masse ist seine Bildsprache buchstäblicher gewonnen. Seine neuen Bilder geben das Dargestellte nicht wirklichkeitsgetreu wieder, die kulissenartigen Bildmontagen evozieren jedoch pointiert die Befindlichkeit, die ein Passant etwa in einer anonymen Stadtlandschaft erfahren kann.

PUBLIKATION CHRISTOPH SCHREIBER 106 Seiten, 52 Farbabbildungen. Edition Fink. Texte (deutsch / englisch): Oliver Kielmayer & Michael Rush. Erscheinungsdatum: September 2006

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Christoph Schreiber
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