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Die aus Schaffhausen gebürtige Clara Friedrich-Jezler (1894–1969) ist vor allem bekannt durch die bedeutende Sammlung von Kunstwerken der Moderne, die sie seit Ende der zwanziger Jahre zusammen mit ihrem Mann, dem Bankier Emil Friedrich, in Zürich aufgebaut hatte und die 1973 dem Kunstmuseum Winterthur vermacht wurde. Die Sammlungumfasst Werkevon Picasso,Braque, Gris,Léger, LeCorbusier, Ozenfant, Delaunay, Klee, Max Ernst, Arp, van Doesburg und Mondrian, deren Auswahl und Zusammenstellung von grossem Sachverständnis zeugt. Clara Friedrich, wie sie sich nannte, gehörte aber auch zu den ersten modernen Künstlerinnen in der Schweiz. Unter dem Eindruck von Amédée Ozenfants Malerei und von Adolf Hölzels kunstpädagogischer Tätigkeit, begann sie in den dreissiger Jahren abstrakte Kompositionen zu malen.1936nahmsie ander wegweisenden Ausstellung Zeitprobleme in der Schweizer Malerei und Plastik im Kunsthaus Zürich teil,wosie nicht nurGemälde, sondern auch Bildreliefs aus Holz zeigte. Diese eindrücklichen Werke sind verwandt mit Hans Arps Reliefs, doch bestechen sie als eigenständige Formulierungen. Zwei Jahre später fanden sich Clara Friedrichs Werke erneut in einer wichtigen Ausstellung, in Neue Kunst in der Schweiz, veranstaltet von der Künstlergruppe Allianz, in der sich die abstrakten und surrealistischen Schweizer Künstler zusammengeschlossen hatten. Clara Friedrich zählte zu den Gründungsmitgliedern der Vereinigung. Zu ihren Lebzeiten kam es zu keinen weiteren öffentlichen Auftritten; ob sie freiwillig Zurückhaltung übte, ob sie sich mit ihrer Rolle als Künstlerin nicht gänzlich zu identifizieren vermochte, muss offen bleiben – jedenfalls zog sie es vor, ihre Werke nur mehr im engsten privaten Kreis zu zeigen. Die Kriegsjahre stellten in verschiedener Weise eine Zäsur in Clara Friedrichs Tätigkeit dar. Doch kurz danach schuf sie überraschende Glasbilder zwischen Malerei und Relief, in denen sich mehrere Kompositionsebenen überlagern. Schliesslich entstand in den fünfziger JahreneineGruppevonkonstruktivenZeichnungenvon grosserPräzision und Eleganz. Das schmale Oeuvre Clara Friedrichs wird nun erstmals in einer Ausstellung zugänglich gemacht. Ein guter Teil ihrer Werke befindet sich im Kunstmuseum Winterthur, andere Werke kommen aus einem verloren geglaubten Rest des Nachlasses und aus Privatbesitz. Die aus diesem Anlass erscheinende Monographie zeichnet das Leben Clara Friedrichs nach und befreit ihr qualitativ hochstehendes Werk vom Vorurteil der blossen «Liebhaberei». Das Werkverzeichnis im Anhang gibt einen vollständigen Überblick über die bis heute aufgefundenen Arbeiten. Pressetext

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Clara Friedrich
Sammlerin und Künstlerin