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Claudia und Julia Müller arbeiten mit kulturellen Repräsentationsformen. Damit meinen sie Alltagssituationen genauso, wie Volksbräuche oder museale Anordnungen. In Wandzeichnungen, Installationen und Videoarbeiten verdichten sie einzelne Szenen zu kritischen und reflexiven Erzählungen.

Die Schweizer Künstlerinnen arbeiten seit 1992 zusammen an subtilen und differenzierten Rauminstallationen. Von Anfang an haben die beiden Schwestern mit dem Medium Zeichnung gearbeitet, die sie nicht nur auf Papier sondern auch auf den Raum übertragen. Mit den so genannten Wand- und später Videozeichnungen verleihen sie dem Format Zeichnung eine weitere Dimension, und vermögen darüber hinaus Räume von besonderer Leichtigkeit und Immaterialität zu schaffen. Dabei nimmt die Reflexion kultureller Präsentationsformen eine zentrale Stellung in der Arbeit der Künstlerinnen ein.

Wie gestaltet sich Geschichte, wie gestalten sich persönliche Geschichten? Mit ausgewählten Objekten und Gegenständen verflechten sie kulturelle Vorstellungen mit privaten Ereignissen und Erlebnissen. Zeichen aus unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen und Handlungsfeldern entwickeln durch ihre Überlagerung und neue Zusammenstellung nicht nur neue Geschichten, viel mehr sind sie imstande gängige Geschichtsbilder zu dekonstruieren, ihre andere Seite zu zeigen. Banale Alltagsgegenstände werden zu monströsen Objekten, da sie mehr enthüllen als ihre formale Oberfläche. Stets ist es das menschliche Tun, das die Gegenstände mit Bedeutung auflädt und damit aus der stillen Verantwortungslosigkeit des Objekthaften entreißt.

Für den Grazer Kunstverein haben Claudia & Julia Müller eine Installation erarbeitet, die sie rund um die Legenden des Hl. Antonius ansiedeln. Der Eremit der nach den Worten Christi, Matth. 19,21 "Verkaufe alles, was Du hast" einsam in einem Felsengrab hauste, wurde mehreren Prüfungen durch Dämonen unterzogen. Vom Teufel mit Krallen, Zähnen und Hörnern verwundet, zu Boden geschlagen und an den Haaren gerissen, wird er von allen Seiten bedrohlich angegriffen. Claudia & Julia Müller nehmen diese Bedrohungen zum Ausgangspunkt für eine mehrteilige Installation. Neben dieser neuen Arbeit zeigt der Grazer Kunstverein wichtige Installationen und Werke aus den letzten drei Jahren. Ausstellung und Katalog wurden in Kooperation mit dem Kunstmuseum Thun konzipiert und realisiert.

Darüber hinaus erscheint anlässlich der Ausstellung im Grazer Kunstverein ein Fama&Fortune aus der Edition.Schlebrügge.

In Kooperation mit dem Kunstmuseum Thun erscheint ein Katalog zur Ausstellung

Pressetext

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Claudia & Julia Müller - Europäische Fantasien