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Die Auseinandersetzung mit einem bestimmten Medium in der Kunst und der damit verbundene Kommentar zum bereits Existenten zieht sich quer durch Colin Cooks Werk.

Seine neusten Zeichnungen, die er in der Ausstellung „portraits of the artist with pretty girls“ zur Eröffnung der neuen Galerieräume und anlässlich der DC-Open zeigt, zielen auf den ironischen Umgang mit der eigenen Künstleridendität ab. Es entsteht die Konstruktion eines Kompromisses zwischen Ideal und Realität. Bill Shambough übernimmt hier eine Art Übersetzung der Vorstellung des Künstlers. Colin Cook arbeitet seit längerer Zeit mit Bill Shambough an Zeichnungen in denen sich Dilettantismus und Können auf kongeniale Weise verbinden und kommentieren. Bill Shambough ist einer seiner besten Freunde aus seiner Geburtsstadt Ohio und kein Künstler. Anonyme Vorlagen und eigene persönliche Portraits bilden die Grundlage für die Zeichnungen. Cook setzt sein Können als Zeichner in Beziehung zu Shamboughs Fähigkeiten. Während eines längeren kommunikativen Prozesses entwickelt sich ein homogenes, eigenständiges zeichnerisches Werk.

Die geschaffene Absenz von Autorenschaft oder die nicht ermöglichte klare Definition derselben und der zunächst vordergründig erscheinende Humor schafft eine erste Distanz zum Betrachter. Bei längerer Auseinandersetzung mit Cooks Werk wird der Betrachter in die tragische Lyrik der Bilder hineingezogen. Die Werke polarisieren. Von einem herzlichen Lachen oder verschmitzten Schmunzeln kann die Stimmung auch schnell in Betroffenheit und Empörung umschwenken.

Die Werkgruppe „portraits of the artist with pretty girls“ ist eine weitere Zuspitzung und Pointierung der Ironie in Cooks Arbeiten. Gleichzeitig haben die Arbeiten in Hinsicht auf die zeichnerische Qualität ein Höchstmaß an Perfektion und Akribie erreicht. Der Mix von Hilflosigkeit und Verlangen mit Perfektion, Selbstbewusstsein und schwarzem Humor ist Cooks persönliche Auf- und Ausarbeitung von Selbstreflexion.