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Collectif_fact nutzt digitale Technologien, um synthetische Räume und Welten zu bauen, und diese mit phantastischen Geschehnissen anzufüllen. Ihre Szenerien sind verführerisch und beklemmend zugleich. Die Bildsprache fasziniert, während die Geschichten, die sie mit ihren Bildern erzählen, einem tief unter die Haut gehen.

In ihrer Einzelausstellung mind the line in [plug.in] werden vier installative Bewegtbild-Werke aus den letzten vier Jahren sowie zwei neue Arbeiten gezeigt.

Die jüngste Arbeit Loading (2006) scheint den Blick einer Überwachungskamera auf die Einfahrt eines Parkhauses zu zeigen. Die architektonischen Elemente sind schematisch dargestellt. Wir werden Zeugen, wie unzählige identische Transportfahrzeuge einfahren, ohne dass je ein Fahrzeug das Gebäude verlassen würde.

In ce qui arrive (2005) fährt die Kamera ruhig durch ein unterkühlt wirkendes Büro-Gebäude. Darin spielen sich merkwürdige Alltagsszenen ab, ohne jedoch die Kamera zum verweilen zu bringen. Puppenhafte Büro-Angestellte sitzen betrübt an ihren Tischen oder staksen durch sterile Gänge, anderen flattert das Papier wie Schneeflocken um die Ohren. Die Sitzungszimmer bleiben trotz der Kunst an den Wänden unpersönlich, da und dort tauchen Rettungsrequisiten wie Sauerstoffmasken und Schwimmwesten auf.

Bubblecars (2004) beginnt mit einem Blick in eine abgelegene und verlassene Landstrasse mit defekter Strassenlampe. Ein virtueller Windstoss treibt dann aber nicht Herbstblätter sondern Autos über das Pflaster, und lässt diese schwerelos auf den Betrachter zupurzeln.

HabitA (2003) schliesslich nimmt die Betrachter mit auf eine Kamerafahrt durch eine biedere Vorstadtsiedlung. Wir erhalten Einblick in die immer gleichen Vorgärten und die immer ähnlichen Aktivitäten, die sich darin abspielen. Die Illusion der individuellen Lebensgestaltung bröckelt angesichts deren repetitiven Muster.

Eine Überraschung sind die beiden neuen Arbeiten, die als subtile räumliche Wahrnehmungs-Irritationen angelegt sind.

Alle die von collectif_fact geschilderten Orte und Handlungen sind vollständig computergeneriert, die Oberflächen aalglatt, die Figuren schematisch wie deren Handlungen. Klischees, die bei der Alltagswahrnehmung oft so schnell zur Hand sind, sind hier von allem Zufälligen und Anekdotischen befreit und präsentieren sich in ihrer vollen Unausweichlichkeit.

Eine Einzelausstellung der Genfer Künstlergruppe mit Annelore Schneider, Claude Piguet und Swann Thommen

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