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VW (VeneKlasen/Werner) freut sich, CONTINUOUS PROJECTIONS anzukündigen, eine von William E. Jones kuratierte Videokunst- und Filmausstellung mit den Arbeiten von Martin Arnold, Gary Beydler, Phil Solomon und Fred Worden.

CONTINUOUS PROJECTIONS stellt keine allumfassenden Thesen auf - vielmehr gilt der Anspruch, die wichtigsten Arbeiten der vier Filmkünstler, verehrt in ihren Kreisen, aber nicht weithin bekannt, in einer möglichst einfachen und ehrlichen Art und Weise zu präsentieren. Martin Arnold, Gary Beydler, Phil Solomon und Fred Worden untersuchen den experimentellen Film sowohl als (Kunst-) Medium als auch als Sachgebiet und hinterfragen dabei die herkömmliche Unterscheidung zwischen "Kino" und "Kunst".

MARTIN ARNOLD (1959 in Wien geboren) verwandelt idyllische oder banale Hollywood-Filmszenen in hypnotische Sequenzen voll humoristischer und schauerlicher Intensität. Seine jüngste Arbeit, Shadow Cuts (2010), zeigt flimmernde Bilder eines Cartoon-Klassikers. Den animierten Charakteren wurden stufenweise die Augen aus dem Körper gelöst. Diese vorübergehende Blindheit spiegelt sich in der gebrochenen Sichtweise des Betrachters wider.

Ein ganzes Jahr lang dauerten die Aufnahmen von Venice Pier (1976). GARY BEYDLER (1944-2010) filmte den Anleger während unterschiedlichster Tageszeiten von verschiedensten Blickwinkeln alle paar Tage neu. Das Ergebnis zeigt die "räumlich korrekte" Gesamtheit des Anlegers, aber nicht in chronologischer Sichtweise. Jeder Schnitt ist ein Sprung nach vorn oder zurück in der Zeit, vom Tag zur Nacht, vom Regen zum Sonnenschein, von bevölkert zu verlassen - jedoch immer entlang des Steges, Schritt um Schritt, Baustein um Baustein.

PHIL SOLOMON (1954 in New York geboren) eignete sich das Videospiel Grand Theft Auto IV an, um EMPIRE (2008) zu schaffen. Seine Prämisse war einfach: Er spielte das Spiel, bis die Handlung ihn auf das Dach eines Hochhauses mit Blick auf das Empire State Building brachte ... und dann ließ er es dort stehen. Der daraus entstandene Film zeigt die Umgebung einer Stadtlandschaft in direktem Zusammenhang mit Warhols berüchtigtem 16mm-Film Empire von 1964.

Mittels unterschiedlicher Techniken wie zum Beispiel der lückenhaften Projektion versucht FRED WORDEN (1946 in New York geboren), eine neue Bedeutung und Erfahrung im Film jenseits einer naturalistischen Darstellung aufzudecken. Here (2005) ist eine berauschend rhythmische Sequenz gespickt mit Bildern aus zwei Filmen, die geloopt und in einer rasanten Abfolge präsentiert werden. Was als die Verkörperung ständiger Bewegungen erscheinen sollte, erhält stattdessen den paradoxen Anschein von Stillstand und Abstraktion - einen "optischen Standort", vom Künstler heraufbeschworen.

CONTINUOUS PROJECTIONS wird am 14. September durch eine Präsentation von William E. Jones und Olaf Möller eröffnet und läuft bis zum 23.Oktober. In diesem Zeitraum werden mehrere Screenings gezeigt, die den jeweiligen Künstlern gewidmet sind. Die genauen Daten und Uhrzeiten für die Screenings erfahren Sie von unserer Galerie oder auf unserer Homepage vwberlin.com.