press release only in german

2007 startete COOP HIMMELB(L)AU das Brain City Lab als großmaßstäbliches Forschungsprojekt mit dem Ziel, neue Strategien für Stadtentwicklung zu entwickeln. Brain City Lab war anfangs inspiriert von einer These des Neurowissenschaftlers Wolf Singer, der Analogien zwischen dem Aufbau des menschlichen Gehirns und der Stadt vorschlägt. Mit diesem Vergleich als Ausgangspunkt formuliert Brain City Lab ein computergestütztes Forschungsmodell zur Entwicklung von komplexen urbanen Strukturen und Szenarien als Ziel. Die ersten beiden Etappen wurden auf der Architekturbiennale in Venedig und im NTT InterCommunication Center [ICC] in Tokio präsentiert. Nun zeigt COOP HIMMELB(L)AU in der Sliver Gallery an der Universität für angewandte Kunst Wien die jüngsten Ergebnisse in einer interaktiven Ausstellung. Die Funktionsprinzipien des Gehirns, die es befähigen, erfolgreich Impulsmuster zu erkennen, zu speichern und vorherzusagen (also zu denken), stellen die Basis für eine Untersuchung dar, ob diese Prinzipien auch im Bereich der Stadtplanung angewendet werden können.

Brain City Lab, erste Etappe Erste Zwischenergebnisse dieses interdisziplinären Forschungsprojektes wurden 2008 auf der 11. Architekturbiennale in Venedig präsentiert. Die Ausstellung gruppierte sich um eine animierte Simulation eines frühen, auf Regeln basierenden Entwicklungsplans von COOP HIMMELB(L)AU, ein Projekt von 1986 für Melun-Sénart bei Paris. Die Installation visualisierte, wie sich die Stadtstruktur kontinuierlich ändert, in Abhängigkeit vom Informationsfluss und den lokalen Gegebenheiten innerhalb des topographischen Modells der Stadt.

Brain City Lab, zweite Etappe - Figuren ohne Grund Die zweite Präsentation fand im Herbst 2009 im NTT InterCommunication Center [ICC] in Tokio statt. Durch Verschmelzung des Stadtgrundrisses von Istanbul und Brasilia wurde die primäre Stadtstruktur einer virtuellen Stadt erzeugt, die mit einem optischen Tracking-System auf eine Fläche übertragen wurde. In der interaktiven Echtzeitsimulation mit Animationen und Geräuscheffekten konnten die Besucher Veränderungen der Evolution der virtuellen Stadt auslösen, die auf das topographische Modell projiziert wurden.

Brain City Lab - dritte Präsentation in der Sliver Gallery der Universität für angewandte Kunst Wien In dieser Installation interagieren die Besucher mit einem Ausschnitt des Brain City Lab Forschungsmodells. Wie in den vorhergehenden Ausstellungen beruhen die Algorithmen, die die ephemeren Muster auf der virtuellen Stadtlandschaft erzeugen, auf Organisationsprinzipien, die von der Neurowissenschaft entlehnt wurden. Die Besucher können als Emittenten oder Attraktoren von visuellen Partikelströmen agieren, die den Informations- und Energiefluss darstellen, so dass ihre Position und ihre Bewegungen die Feedback-Systeme in diesen Strömen aktivieren und neue Zentren und Verbindungen in der virtuellen Stadt schaffen. Die Stadtstruktur entwickelt sich in manchen Bereichen und schrumpft in anderen: neue Zentren entstehen, während andere kleiner werden oder ganz verschwinden.

only in german

Coop Himmelb(l)au