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Zwei Dutzend existenzialistisch gezeichneter Desperados treten aus dem nass-trüben Horizont der ungarischen Tiefebene, eingebrannten Inkunabeln gleich, hervor. Ihre Behauptung ist die von der sprichwörtlichen Ausdauer gegen sich selbst, gegen Zeit und Raum. Elegisch spinnt sich ihr ganz normaler Alltag durch sechs Kapitel voller Tragik und Absurdität. Sátántangó gilt, mit einer Länge von sieben Stunden, als Meilenstein des Autorenfilms.

Die Familien Halics, Horgos, Kráner und Schmidt, Futaki, Kelemen, Kerekes, Irimiás und Petrina, Estike, Sanyi, der Doktor, der Schuldirektor, der Wirt und ein paar Gendarmen sind die ProtagonistInnen, deren Geschicke László Krasznahorkai im gleichnamigen Roman miteinander verstrickt. Béla Tarrs filmische Interpretation setzt die Darsteller autistisch ins Bild, wobei er Atmosphäre und Bildkomposition eng aneinanderführt. Filmische Konzentration entsteht als Verbindung von konzeptuellem Eigenwillen mit einer außergewöhnlichen melancholisch-epischen Kraft.

Josef Dabernig: geboren 1956 in Kötschach-Mauthen, Österreich. Bildender Künstler. Kurzfilme seit 1994. Lebt in Wien. Einzelausstellungen u.a. in der Galerie Andreas Huber, Wien (2007); Galerie im Taxispalais, Innsbruck (2006); National Museum of Contemporary Art, Bukarest (2006); Bunkier Sztuki, Krakau (2005); Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig (2005); BAK - basis voor actuele kunst, Utrecht (2003); Contemporary Art Center, Vilnius (2002). Beteiligungen an der Manifesta 3 in Ljubljana (2000) und den Venedig-Biennalen von 2001 und 2003.

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curated by_vienna 2010: Josef Dabernig
Sátántangó

Künstler: Bela Tarr