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EK: Eine achtundvierzigstel Sekunde lang ist es dunkel, eine achtundvierzigstel Sekunde ist ein Bild belichtet. Das ist für unser Hirn eine interessante Bewegungsart. [...] Es „sieht“ das Schwarz kontinuierlich, während dasselbe Hirn das „Bild“ als kontinuierlich, wenn auch „flimmernd“, sieht. Ein polyphoner Eindruck. [...] AK: Der Reiz, der das Hirn träumen macht, liegt in dem rasanten Wechsel? EK: Der aber bei zwei Stunden Filmlänge eine ganze Stunde Dunkel (das Hirn arbeitet autonom) und eine ganze Stunde lang Bild (das Hirn antwortet auf Reize) ergibt. AK: Und das ist besser als die Wirklichkeit? EK: Viel besser.

(Alexander Kluge im Gespräch mit Nobelpreisträger Prof. Dr. Eric Kandel, aus: Alexander Kluge „Geschichten vom Kino“, 2007, S.42/43)

Anhand unterschiedlichster Medien wie Zeichnungen, Fotografien, Diaprojektionen und Videoloops untersuchen die ausstellenden Künstlerinnen die Mechanismen des Kinoapparats. Durch die Aufschlüsselung von Schnittfolgen und suggestiver Lichtregie, das Herauslösen einzelner, ikonischer Bildmotive werden die Methoden der Inszenierung hinterfragt, wird einer Ästhetik des Filmischen nachgespürt.

Nadim Vardag Nadim Vardag (geboren 1980 in Regensburg) lebt und arbeitet in Wien. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg und in Wien. Nadim Vardag untersucht in den unterschiedlichsten Medien wie Installationen, Zeichnungen, Filmen oder Videoloops die Konstruktion medial vermittelter Bilder und hinterfragt die Mechanismen von Kino- und Filmproduktion. Er stellte unter anderem im Augarten Contemporary (2009), im Künstlerhaus Stuttgart (2008), im Kunstverein Braunschweig (2006), bei Georg Kargl Fine Arts (2006-2010) und in der Generali Foundation (2006) aus. 2009 gewann er den BC21 Belvedere Art Award.

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curated by_vienna 2010: Nadim Vardag
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Künstler: Isabelle Cornaro, Claudia Kugler, Alexandra Leykauf, Kathrin Sonntag