Cy Twombly

Cy Twombly im Lindenau-Museum Altenburg Zu den Besonderheiten des Lindenau-Museums gehört die Verbindung zwischen alter und neuer Kunst. Seit 1998 vergibt das Museum den Gerhard-Altenbourg-Preis. Die Reihe der Künstler ist respektabel, das Konzept erkennbar. Die Kunst der Preisträger wird in Beziehung zu den Sammlungen wie zum Werk Gerhard Altenbourgs (1926 –1989) gesetzt.

Der zwei Jahre später als Gerhard Altenbourg geborene Cy Twombly agiert in der Welt, Altenbourg holt sie zu sich. Beide sind sich der Welthaltigkeit, der Geschichtlichkeit ihres Tuns bewusst und sie sind Kenner der Literatur, der Philosophie, der Kunst der Vergangenheit und der Gegenwart. Beide bewegen sich in mehreren künstlerischen Gattungen, die Zeichnung spielt darin eine besondere Rolle. Beider Werk prägt eine wissende, analytische Liebe zur Natur, zur Landschaft. Es gibt einen weiteren Grund für die Nominierung:

Cy Twombly, ein Künstler, der die Mythen der Vergangenheit nach ihrem ursprünglichen Sinn erforscht und sie durch die Schönheit und die Eigenart seiner poetischen Erfindungen für die Gegenwart erschließt, erscheint wegen des enzyklopädischen Reichtums seines Werkes als ein Universalist. Und darin dem Gründer des Museums, Bernhard August von Lindenau (1779 –1854), verwandt. Dessen Sammlungen sind von hohem Rang: 180 frühe italienische Gemälde aus dem 13. bis 16. Jahrhundert und 400 antike griechische und etruskische Vasen des 7. bis 2. Jahrhunderts v. Chr., ferner Abgüsse nach Meisterwerken der Bildhauerkunst von der Antike bis zur Renaissance und eine Kunstbibliothek – sie bildet zugleich die Keimzelle der erst im 20. Jahrhundert begründeten Graphischen Sammlung, in der ebenfalls druckgraphische Mappenwerke und illustrierte Bücher eine Rolle spielen und die den umfänglichsten Bestand an Werken Gerhard Altenbourgs in öffentlichem Besitz ihr eigen nennt.

Das Lindenau-Museum würdigt einen großen Künstler der Gegenwart. Wir zeigen Photographien, Druckgraphiken, Zeichnungen. Und, in Korrespondenz zum Werk Cy Twomblys, Bücher und Graphiken zu den Themen Italien und Griechenland und zur Entdeckung der Wissenschaft von der Natur aus Lindenaus Kunstbibliothek.