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Dag Seemann entwirft in seinen neuen Arbeiten noch kontrastreichere Universen. Dafür schichtet er stilisierte und ästhetisierte Versatzstücke, die an Bildausschnitte aus Hochglanzmagazinen erinnern oder an herangezoomte Momentaufnahmen von Filmszenen, noch dichter über- und nebeneinander. Verschränkt so die aus ihrem Kontext gelösten, mehr glattflächigen als plastischen Motive und Fragmente zu kompakt imaginären Erlebniswelten. Zu kulissenhaften Geflechten aus Snapshots von Traum- und Wunschbildern, Erinnerungen, Visionen und konkret Gesehenem.

Die Hauptrolle in Seemanns großformatigen Bildern spielen meist makellos schöne Paare. Dargestellt im romantischen Augenblick der Annäherung, des Kusses, verwebt der Künstler seine Protagonisten mit anderen Realitätsebenen: Setzt große, schematisierte Rosen in den Vordergrund, Pistolen, die auf den Betrachter zielen, deutet Tiefe und Weite an mit perspektivisch angeordneten Flächen. Lässt Linien sich durch und vor allem über die Schichten schlängeln und geometrische Formen, wie ovale Blasen, hindurchgleiten. Sie scheinen häufig auf einer Ebene vor dem Bildgrund zu schweben, auf einer Glasscheibe jenseits der kontrastierenden Bildsplitter. Betonen so den Eindruck, man würde auf einen Bildschirm schauen, auf dem viele geöffnete Fenster sich überlappen und den gleichzeitigen Blick in unterschiedliche Welten gewähren.

Dag Seemann, 1959 in Mannheim geboren, studierte von 1980 bis 1985 bei Prof. Klaus Arnold an der Kunstakademie Karlsruhe und die folgenden drei Jahre an der Kunstakademie in Düsseldorf, wo er 1987 von Prof. Markus Lüpertz zum Meisterschüler ernannt wurde. Seemann erhielt u.a. den Preis der Jakob-Eschweiler-Stiftung und der Tisa von der Schulenberg-Stiftung.

Vernissage: Samstag, 24. Februar 2007, 18.30 - 20.30 Uhr. Einführung: Regina M. Fischer, Kunsthistorikerin

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Recollection
Malerei von Dag Seemann