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Vom 28.11.2009 – 7.2.2010 taucht der schweizerisch-deutsche Künstler Daniel Hausig (*Kreuzlingen 1956) die Galerie der Stadt Backnang buchstäblich in ein neu-es Licht.

Mit seinen leuchtenden Farbpigment-Panelen und LED-Flächen gehört Hausig zu den Schlüsselfiguren der sich immer stärker als eigenständige Kunstform etablieren-den Lichtkunst.

In der retrospektiv angelegten Ausstellung „farblicht-räume“ zeigt der Künstler eine Kombination aus spezi-ell für die Galerie geschaffenen Lichtinstallationen und seit den späten 1980er Jahren entstanden Werken.

Medienübergreifend experimentiert Hausig mit neuen technologischen Möglichkeiten und entwickelt diese auf künstlerische Weise weiter, was den Künstler in gleichem Maße zum forschenden Wissenschaftler wer-den lässt. Die zumeist raumbezogenen Arbeiten impli-zieren eine Ausein¬andersetzung mit Technik und Natur sowie mit der hieraus resultierenden veränderten Wahrnehmung des Menschen. In Hausigs Werk lassen sich auch Einflüsse der Minimal Art mit ihren einfachen, klaren Strukturen erkennen. Der Künstler durchbricht jedoch, z.B. durch das Einbeziehen von Porträtphotos, die dem Minimalismus zugrundeliegende Entpersönli-chung des Kunstwerks. In den Lichtinstallationen geht es vielmehr um das Erzeugen von Atmosphären, in de-nen Bildnerisches und Ortsspezifisches zu einer schlüs-sigen Einheit verschmelzen. Dem Ausstellungsbesucher wird dabei häufig eine aktive Rolle zugewiesen. Auf diese Weise gelingt es Hausig, streng geometrische Formen emotional aufzuladen und zusammen mit Soundcollagen, wie beispielsweise aufgezeichneten Handygesprächen oder Geräuschen aus einer Badean-stalt, als Bild im Raum zu organisieren.

Chamäleonartig verwandeln sich beispielsweise Farb-lichtelemente im Raum, die computergesteuert auf Lautsprechersignale reagieren. Speziell für das Backnanger Turmschulhaus hat Daniel Hausig die Fassadeninstallation „Sprechende Wand“ entwickelt, die nicht nur die Fassade der Galerie in ein bewegt-dynamisches Licht taucht, sondern auch in den umliegenden Stadtraum hineinleuchten wird. Mit Hilfe speziell komponierter Licht- und Klangloops unter-sucht der Künstler, wie man die Wirkung einer Fassade und ihre Wahrnehmung im Stadtraum verändern bzw. inwieweit die Lichtwand Teil sozialer Prozesse werden kann.

Mit der interaktiven Licht- und Klanginstallation „Schwanengesang“ bespielt Hausig den Gotischen Chor der Galerie. Durch eine Glühbirne beleuchtete und in blaue Müllsäcke gehüllte Staubsauger lassen sich per Hand- oder Fußsteuerung von den Ausstellungsbesu-chern visuell oder akustisch orchestrieren. Die neuen Leuchtobjekten „be2light“ kombinieren auf Kopierfolie abgezogene Photographien mit Elektroluminiszenz.

Daniel Hausig lebt in Hamburg und hält eine Professur für Malerei / Intermedia an der Hochschule der Bilden-den Künste Saar.

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Daniel Hausig
farblicht-räume