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DANIEL KNORR. WE MAKE IT HAPPEN
27. Juni bis 20. September 2020

die Ereignisse der letzten Monate haben unseren Alltag verändert und uns alle vor neue Herausforderungen gestellt, mit denen Künstlerinnen und Künstler jedoch immer schon umgehen: Sie agieren seit jeher im Unwägbaren und Unbekannten und betreten Dank ihres Erfindungsgeistes immer wieder Neuland. So zählt auch Daniel Knorr (1968, Bukarest) zu den innovativsten Konzeptkünstlern seiner Generation. Seine ortsspezifischen Installationen sorgten in der Vergangenheit für viel Aufsehen: Er ließ anlässlich der documenta 14 weißen Rauch aus dem Zwehrenturm über Kassel aufsteigen und löste 2005 mit einem leeren Pavillon (European Influenza), mit dem er sein Heimatland Rumänien bei der 51. Biennale in Venedig vertrat, eine politische Debatte aus. Aus heutiger Sicht erscheint der "politisch infektiöse" Biennale Pavillon-Beitrag von damals wie eine subtile Vorahnung der heutigen Corona-Pandemie.

Über diese spannenden Projekte im öffentlichen Raum hinaus hat der heute in Berlin und Hongkong lebende Künstler seit den 1990er Jahren ein vielseitiges Œuvre geschaffen, das neben Fotografie und installativ-skulpturalen Arbeiten auch Performances und partizipatorische Aktionskunst umfasst. Daniel Knorrs Werke waren in den letzten Jahrzehnten auf den wichtigsten Ausstellungen, Kunstmessen und im öffentlichen Raum zu sehen. Umso erstaunlicher ist es, dass bislang ein Blick auf das Gesamtwerk fehlt. So ist die Ausstellung in der Kunsthalle Tübingen die erste institutionelle Schau des Künstlers in Deutschland.