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Zum dritten Mal präsentiert die Galerie Geiger in Konstanz eine Einzelausstellung mit Werken des Schweizer Künstlers Daniel Spoerri. Spoerri, der 1930 in Rumänien geboren wurde, später dann die Schweizer Staatsbürgerschaft annahm, aber eigentlich als künstlerischer Kosmopolit bezeichnet werden muss, gehört mittlerweile zu den Klassikern der Kunst nach 1945. Als Gründungsmitglied der Gruppe Nouveau Réalisme (zu der u. a. auch Arman, César, Christo, Yves Klein, Tinguely gehörten), Herausgeber der Edition MAT, Schöpfer des „Fallenbildes“ und Erfinder der Eat Art, um nur die wichtigsten Ereignisse zu nennen, ist Spoerri längst in die Kunstgeschichte eingegangen. Bereits 1961 wurde ein Fallenbild Spoerris in der Ausstellung „The Art of Assemblage“ im New Yorker Museum of Modern Art Seite an Seite mit Werken von Picasso, Braque, Schwitters, Ernst, Duchamp und Rauschenberg präsentiert und anschließend für die Sammlung des MoMA angekauft. Mittlerweile sind seine Werke sehr gesucht und befinden sich in fast allen großen Museen der Welt. In der aktuellen Ausstellung hat die Galerie Geiger Assemblagen und Bronzearbeiten des Künstlers versammelt. Ein Schwerpunkt bilden dabei die so genannten „Prillwitzer Idole“, bei denen sich Spoerri in kritisch-ironischer Annäherung mit jenen angeblich slawischen Bronze-Idolen befasste, die 1768 entdeckt wurden und seinerzeit in den gelehrten Kreisen für große Aufregung sorgten. Spoerri war von der Geschichte dieser seltsam archaisierenden Idolen nachhaltig fasziniert und nahm die Publikation über diesen Fund als Ausgangspunkt für seine eigene Nachschöpfung und künstlerische Uminterpretation. Neben den Prillwitzer-Arbeiten finden sich in der aktuellen Ausstellung aber auch Arbeiten aus klassischen Werkgruppen, wie dem „journal médical“ oder das „Ewige Frühstück“ von 1994, die Bronze-Fassung eines typisch Spoerrischen Fallenbildes.

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Daniel Spoerri
Assemblagen und Bronzen aus zwei Jahrzehnten