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Architektur an sich ist nicht reproduzierbar. Proportion, Dimension und Material, Kontext und Standort, Funktion, Formulierung von Raum, Spiel mit dem Licht und Bezug zum Menschen sind einmalig, original. Nachbau und Abbild eines Gebäudes, wie die Kopie eines Gemäldes, lassen eine höhere Perfektion zu. Doch jede Replik ist Nachsatz. Ebenso verhält es sich mit der Realisierung einer als Utopie formulierten Architektur. Hier ist die Realisierung bereits Interpretation der Idee. Warum und wozu also eine Ausstellung über Architektur, über Architekten und ihr Werk? Vier Architekten, vier Antworten: Max Dudler, Laurids Ortner, Calle Petzinka und Axel Schultes stellen vom 7. Mai bis 25. Juli 2010 in der "Akademie-Galerie - Die Neue Sammlung" der Kunstakademie Düsseldorf aus. Die Frage nach der Vermittelbarkeit von Architektur außerhalb des geschaffenen Raums, in Distanz zu Modell und Zeichnung, ist unter den vier Professoren der Klasse Baukunst regelmäßig Diskussionsgegenstand. Und so sind die Räume der Architekten zu Interpretationen des eigenen Werks geworden. Dudler zeigt Großbildfotos seiner Bauten mitsamt Zeichnungen und Modellen. Ortner formuliert durch großformatige Pastellzeichnungen und Modelle seiner Projekte die Repräsentationsmedien von Architektur neu. Petzinka inszeniert die Beziehung von Kunst und Architektur als spürbares Raum- und Objekterlebnis. Schultes formuliert die Welt der Vorstellung von Architektur durch zahlreiche Modellunikate.

Es erscheint ein umfangreicher, die Ausstellung dokumentierender Katalog von 144 Seiten.

Infos zu den Architekten

Max Dudler

geboren 1949 in Altenrhein in der Schweiz, studierte Architektur an der Städelschule in Frankfurt a.M. und an der Hochschule der Künste Berlin. Er ist Gründer und Leiter des seit 1992 bestehenden gleichnamigen Architekturbüros mit Niederlassungen in Berlin, Zürich und Frankfurt. Im Verlauf der zwei Dekaden seines Bestehens hat sich der Focus des Büros über die klassischen Architekturaufgaben hinaus erweitert. In immer neuen Kontexten hat Max Dudler seinen konzeptuellen Ansatz inzwischen auf Städtebauliche Planungen, Verkehrsbauten, Konversionen, denkmalpflegerischen Aufgaben, Ausstellungen bis hin zu Möbelentwürfen übertragen. Zahlreiche Auszeichnungen sind Resonanz einer stetigen, beharrlichen Beschäftigung mit Architektur. Seit 2004 unterrichtet Max Dudler als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.

Werke (Auswahl) · 1989 BEWAG Umspannwerk, Berlin · 1997 Block 208, Berlin · 2000 Deutsche Börsenhalle, Frankfurt a.M. · 2001 Hotel Quartier 65, Mainz · 2004 Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Umbau und Erweiterung), Berlin · 2004 Sunrise Tower, Zürich (mit Atelier ww) · seit 2004 Hambacher Schloss (Um- und Neubau), Neustadt a. d. Weinstrasse · 2005 Museum Ritter, Waldenbuch · 2005 Diözesanbibliothek, Münster · 2005 IBM-Headquarter, Zürich · seit 2006 Sihlpost Areal, Zürich · 2006 Wiederaufbau der Max-Taut-Aula in Berlin-Lichtenberg · 2007 Behördenzentrum Eberswalde (Umbau und Erweiterung) · seit 2008 Neue Stadthalle, Reutlingen · 2009 Hochhausensemble Ulmenstrasse, Frankfurt a.M. · 2009 Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin · seit 2009 Besucherzentrum Heidelberger Schloss, Heidelberg · seit 2009 Rosengarten Königsareal, Arbon · seit 2009 Richti Areal, Wallisellen · seit 2009 Bahnhofsvorplatz Bremen

Laurids Ortner

1959-1965, Architekturstudium an der TU-Wien, 1967 Mitbegründer der Architekten-und Künstlergruppe Haus-Rucker-Co in Wien, 1970-1987 Atelier Haus-Rucker-Co in Düsseldorf mit Günter Zamp Kelp und Manfred Ortner, 1976-1987 Professur an der Universität für Künstlerische und Industrielle Gestaltung in Linz, seit 1987 Professur an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, 1987 Gründung des Architekturbüros Ortner Architekten in Düsseldorf, seit 1990 Ortner & Ortner Baukunst in Wien, seit 1994 in Berlin und seit 2006 in Köln.

Werke Museumsquartier Wien, S:L.U.B. Staats-Landes u. Universitätsbibliothek Dresden, Schiffbau Theater-u. Kulturzentrum Zürich, ARD-Hauptstadtstudios Berlin, Einkaufszentrum Liliencarré Wiesbaden, Forum Duisburg, Wien Mitte, Überseequartier Hamburg.

Karl-Heinz Petzinka

schloss 1982 sein Studium der Architektur an der RWTH Aachen mit dem akademischen Grad „Diplom-Ingenieur“ ab und startete seine berufliche Laufbahn als freischaffender Architekt im Büro O. M. Ungers. Ab 1988 lehrte Karl-Heinz Petzinka „Entwurf“ an der Universität Gesamthochschule Wuppertal, zwischen 1994 und 2008 als Professor am Lehrstuhl für Entwerfen und Gebäudetechnologie der TU Darmstadt. Zugleich gründete er mit Thomas Pink das Büro „Petzinka Pink Architekten“. Im Oktober 2004 wird Petzinka zum Vorsitzenden der Geschäftsführung des traditionsreichen Immobilienkonzerns THS nach Gelsenkirchen berufen, ein Unternehmen mit 75.000 Wohnungen; 2007 folgt die Ernennung als künstlerischer Direktor für das Themenfeld „Stadt der Möglichkeiten“ der Ruhr 2010 GmbH, Kulturhauptstadt Europas. Parallel nimmt er in Gastprofessuren an der RWTH Aachen und der Columbia University in New York war, seit Februar 2008 lehrt er als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, Klasse Baukunst.

Werke Zu den bekanntesten architektonischen Referenzprojekten von Karl-Heinz Petzinka zählen das mit dem MIPIM-Award ausgezeichnete Düsseldorfer Stadttor, das Konrad-Adenauer-Haus Berlin – der CDU Parteizentrale, die Vertretung des Landes Nordrhein Westfalen beim Bund in Berlin, der Umbau der Jahrhunderthalle in Bochum zum Festspielort der RuhrTriennale, Konzernzentralen und viele Projekte mit dem Schwerpunkt technologisches und ressourcenorientiertes Bauen.

Auszeichnungen (Auswahl) · MIPIM-AWARD 1998 – „Das Düsseldorfer Stadttor" · Bauherrenpreis Modernisierung 2001 – „750 Studentenappartements Wuppertal · DIFA-AWARD 2002 – Quartiere Deutschlands im städtischen Kontext: „Tiergarten Dreiecke in Berlin Mitte" · Deutscher Holzbaupreis 2003 – „Vertretung des Landes NRW in Berlin" · BDA – Auszeichnung guter Bauten 2003 „Karl-Arnold-Platz 1 Düsseldorf“ · BDA – Auszeichnung guter Bauten 2004 „Jahrhunderthalle Bochum /Westpark Bochum" · Balthasar Neumann Preis 2004 –„Jahrhunderthalle Bochum“, engere Wahl · Deutscher Stahlbaupreis 2004 –„Jahrhunderthalle Bochum“ · Deutscher Stahlbaupreis 2004 –„Vertretung des Landes NRW in Berlin“ · Innovationspreis Architektur 2004 –„Glasknoten Hammer Straße 19, Düsseldorf" (AIT) · Europäischer Holzfassaden-Preis 2004-05 „Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen, Berlin“ · KfW-AWARD 2005 – Umbauen statt neu bauen: „Haus Meyer-Sparenberg“

Axel Schultes

studierte von 1963 bis 1969 an der Technischen Universität Berlin Architektur. 1972 gründete er mit Dietrich Bangert, Bernd Jansen und Stefan Scholz das Architektenbüro BJSS. 1992 gründete er mit Charlotte Frank und Christoph Witt das Büro „Axel Schultes Architekten“, seit 2006 „Schultes Frank Architekten“. Seit 2003 lehrt er als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, Fachbereich Baukunst.

Werke Zu den bekanntesten architektonischen Referenzprojekten von Axel Schultes zählen das Bundeskanzleramt in Berlin, das Kunstmuseum Bonn und das Krematorium Baumschulenweg Berlin.

Auszeichnungen (Auswahl) · Ministère de la Culture et de la Communication de la République Française Paris 2005 Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres · Académie D’Architecture Paris 2005 Grande Médaille d’Or d’Architecture · Deutscher Architekturpreis 2003 Bundeskanzleramt Berlin · Grosser DAI Preis für Baukultur 2002 · Deutscher Architekturpreis 2001 Krematorium Baumschulenweg Auszeichnung · Architekturpreis 2000 BDA Berlin Krematorium Baumschulenweg Auszeichnung · Architekturpreis Beton 1999 Krematorium Baumschulenweg

Text: Lea Kamecke

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Dudler, Ortner, Petzinka, Schultes - Baukunst an der Kunstakademie Düsseldorf
Max Dudler, Laurids Ortner, Karl-Heinz Petzinka, Axel Schultes